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Tirol-Wahl: Lob und Kritik für Mattle

©APA/EXPA/JOHANN GRODER
Fünf Wochen vor der Tirol-Wahl sorgt die Unterstützung von ÖVP-Spitzenkandidat Mattle für den Vorstoß von OÖ-LH Stelzer, die Sanktionen gegen Russland überprüfen zu wollen, für Lob und Kritik.
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Während FPÖ-Chef Markus Abwerzger Mattles "erstem und mutigem positivem Ansatz" lobte, gab es vom Grünen-Koalitionspartner Kritik.

Grüne fordern Mattle auf über die Energiewende statt über Putin zu diskutieren

"Plötzlich diskutieren Politiker von ÖVP und FPÖ lieber darüber, wie man Russlands Präsident Wladimir Putin zum Sieg verhelfen kann, anstatt wie wir in Tirol die Energiewende schaffen können", erklärte Grünen-Frontmann Gebi Mair und legte nach: "Statt über Unterstützung für Putin sollte über den Energie-Umstieg diskutiert werden. Was ist denn in Tirol seit Kriegsbeginn am 24. Februar passiert? Mir kommt vor, wir begehen bekannte Fehler gerade sehenden Auges wieder". "Wo bleibt der Tigas-Ausstieg aus dem Erdgasausbau? Und wo bleibt der Einstieg der Stadtwerke in die Windkraft? Und wo die Photovoltaik?", richtete Mair dem Koalitionspartner aus.

FPÖ-Tirol unterstützt Forderung Sanktionen gegen Russland zu überdenken

FPÖ-Chef Markus Abwerzger drückte hingegen seine "Zustimmung" zu Mattles "Forderung" aus, dass die "rigiden Sanktionen überdacht werden müssen". Mair solle unterdessen "mal Geschichte lernen, was immerwährende Neutralität bedeutet, andererseits soll er sich besinnen, dass er und die Grünen für die katastrophale Energiepolitik in Tirol hauptverantwortlich sind", versetzte der blaue Landesparteiobmann dem grünen Spitzenkandidaten einen politischen Seitenhieb.

Mattle unterstütz Stelzer-Vorstoß zu Sanktionen gegen Russland

Mattle hatte vergangenen Woche gegenüber der APA - gefragt nach Stelzer - zudem erklärt, dass eine Evaluierung der Sanktionen gegen Russland "im Rahmen der Staats- und Regierungschefs" immer möglich sein werde und müsse. Gleichzeitig betonte der Tiroler ÖVP-Obmann, dass die Frage nach Sanktionen "immer auf europäischer Ebene gemeinsam mit unseren Partnern" beantwortet werden müsse: "Wir dürfen uns innerhalb der Europäischen Union auch in der Krise nicht auseinanderdividieren.

Tiroler Tageszeitung berichtet über Rumoren in der ÖVP-Tirol

Unterdessen berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Montagsausgabe), dass es in der durch schlechte Umfragewerte gebeutelten Tiroler ÖVP derzeit zunehmend rumort - und zwar wegen Wahlkampfführung und Strategie. Vor allem im Wirtschaftsbund werde ein zu defensives Auftreten des Spitzenkandidaten Mattle bemängelt. Auch soll kritisiert werden, dass Mattle und ÖVP-Landesgeschäftsführer Martin Malaun in Interviews mit der APA zuletzt stets tiefgestapelt hätten, was das prozentuelle Ziel hinsichtlich des Wahlergebnisses betrifft. Auch Noch-Landeshauptmann Günther Platter soll unzufrieden sein und sich endlich einen "Push" mit einer breiten Mobilisierung erwarten.

Mattle will bei Tirol-Wahl "gutes Ergebnis abliefern"

Mattle selbst kann die offenbare Kritik, dass er zu zurückhaltend sei, nicht nachvollziehen. "Die Umfragen kann ich nicht negieren. Aber ich habe einen Zug und will ein gutes Ergebnis abliefern. Denn ich weiß, was für uns auf dem Spiel steht", so der Landesparteiobmann zur "TT". Und selbstverständlich wolle er Landeshauptmann werden, "weil die ÖVP mit großem Abstand weiter die dominierende politische Kraft im Land bleiben wird. Davon bin ich überzeugt".

Tirols Tourismusobmann stellt sich hinter Mattle

Der einflussreiche Tourismusobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer, ÖVP-LAbg. und Wirtschaftsbündler Mario Gerber betonte gegenüber der APA, dass er "voll hinter dem Toni Mattle und der Wahlkampfstrategie" stehe. Er gehe auch damit konform, dass die heiße Phase des Wahlkampfes etwas später gestartet werde. Er bezweifle nämlich, ob die Konkurrenten mit ihrem frühen Start ihr Tempo bis zum 25. September durchhalten können und ihnen nicht doch die Puste ausgeht.

Er wisse nicht, woher die angebliche Kritik aus dem Wirtschaftsbund komme, er habe jedenfalls "nichts zu Ohren gekriegt", ließ Gerber wissen. "Ich bin verärgert über solche Spekulationen", machte der aufstrebende Politiker klar. Mattle mache derzeit einen "sensationellen Job" in einer schwierigen Situation. Natürlich habe dieser als "neue Person" an der Spitze noch "Aufholbedarf", was etwa die Bekanntheit anlange. Aber nun gehe es im Wahlkampf darum, ein Angebot an den Wähler zu stellen, dass man in den verschiedensten Bereichen kompetenzmäßig breit aufgestellt sei. Er wisse es jedenfalls "sehr sehr zu schätzen", dem "Team Toni" anzugehören.

Platter-Sprecher will Berichte nicht kommentieren

Platters Sprecher meinte indes gegenüber der APA, dass man Spekulationen nicht kommentiere. Der Landeshauptmann habe schon mehrmals klargemacht, dass es die absolut richtig Entscheidung gewesen sei, Anton Mattle in Rennen zu schicken. Diese habe er "zu keiner Stunde bereut". Der Landeschef stehe voll und ganz hinter Mattle und unterstütze ihn.

Wahlkampfauftakt der ÖVP-Tirol am 3. September

Die ÖVP wird ihren offiziellen Wahlkampfauftakt am 3. September in Mattles Heimatgemeinde Galtür abhalten. Dabei bleibe es natürlich, meinte eine Parteisprecherin auf APA-Anfrage, nachdem die "TT" berichtete, dass die Wahl des Ortes parteiintern nicht allgemein Zustimmung finde.

(APA/Red)

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