Tirol-Wahl: Lage für ÖVP war laut Tursky "schon mal besser"

Der aus Tirol stammende ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky hat rund eine Woche vor der Tirol-Wahl die "Gesamtsituation" und den "Rückenwind vom Bund" für die ÖVP als "schon mal besser" eingestuft. Allerdings sah er "die Situation in keinster Weise so, wie sie beschrieben wird". Die jüngsten Umfragen prognostizierten der Volkspartei einen deutlichen Absturz. Tursky, der zuvor Büroleiter von Landeschef Günther Platter (ÖVP) war, betonte zudem, dass sein "Platz in Wien" sei.
ÖVP-Tursky blickt auf vergangene Tirol-Wahl
Die Situation in der Bundespolitik erkläre auch das Ergebnis der vergangenen Landtagswahl, führte Tursky ins Treffen. Bei der damaligen Tirol-Wahl erreichte die ÖVP - als Sebastian Kurz Parteiobmann und Kanzler war - ein Ergebnis von 44,26 Prozent. Umfragen gaben den Schwarzen zuletzt um die 30 Prozent oder weit darunter. Lediglich eine, in den Tiroler Bezirksblättern veröffentlichte Befragung wies zumindest 35 Prozent mit einem Potenzial bis zu 39 Prozent für die Tiroler Volkspartei aus.
Tursyk vor Tirol-Wahl über ÖVP-Spitzenkandidat Mattle
Er freue sich auf Anton Mattle - der ÖVP-Spitzenkandidat ist - als Landeshauptmann, hielt er fest. Dass Mattle eine Koalition mit der FPÖ ausgeschlossen hatte, wollte Tursky nicht bewerten - ein Bundespolitiker solle sich nicht in die Entscheidungen von Landesorganisationen - "was die Präferenzen betrifft" - einmischen. Die Tirol-Wahl steigt in einigen Tagen.
Das Statement Turskys führte indes zu einer prompten Reaktion von Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. "Offensichtlich ist Tursky nicht auf einer Linie mit Mattle", sagte der FPÖ-Spitzenkandidat für die Tirol-Wahl zur APA. Es gebe jedenfalls "vernünftige Kräfte" in der ÖVP, die die "Ausgrenzungspolitik der 'Liste Mattle'" nicht mittragen würden. "Und diese vernünftigen Kräfte gibt es nicht nur in der zweiten und dritten Reihe, sondern mit Staatssekretär Tursky offenbar auch in der ersten Reihe der Tiroler Volkspartei", meinte Abwerzger.
Tursyk und Mattle: Update zu Breitbandausbau in Tirol
Wie sieht es abgesehen von der Wahl aus? Die ÖVP-Politiker Mattle und Tursky gaben ein Update, wie es um den Breitbandausbau in Tirol steht. Heuer werden zehn Millionen Euro in den Ausbau investiert, berichtete der für Digitalisierung zuständige Landesrat Mattle. 68 Prozent der Haushalte können mittlerweile auf Breitband zugreifen. Neben der Breitbandmilliarde des Bundes unterstütze das Land betroffene Gemeinden zusätzlich finanziell.
Laut Tursky fließen aus dem "ersten Call" der Breitbandmilliarde 43,7 Millionen Euro nach Tirol. Insgesamt werden heuer 900 Millionen Euro für den Breitbandausbau vergeben. Ziel sei es, bis 2030 ganz Österreich mobil und stationär mit gigabitfähigen Anschlüssen auszustatten. Der ÖVP-Politiker betonte, dass die "Anforderungen an Datenmengen enorm" steigen würden - alle zwei Jahre verdopple sich das Datenaufkommen.
(APA/Red)