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Tirol-Wahl: FPÖ ernennt Abwerzger zu "Landeshauptmannkandidat"

FPÖ-Tirol-Obmann Markus Abwerzger ist von seiner Partei zum "Landeshauptmannkandidaten "ernannt worden.
FPÖ-Tirol-Obmann Markus Abwerzger ist von seiner Partei zum "Landeshauptmannkandidaten "ernannt worden. ©APA/EXPA/ERICH SPIESS
Tirols FPÖ-Obmann Abwerzger wittert angesichts guter Umfragewerte Oberwasser und legt nun ein Wahlkampf-Schäuferl nach. Die Landespartei habe ihn offiziell zum "Landeshauptmannkandidaten" ernannt. Die ÖVP reagierte prompt und rief eine Richtungsentscheidung aus.
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"Ich stelle den Führungsanspruch.", so FPÖ-Tirol-Obmann Markus Abwerzger gegenüber der APA vor derLandtagswahl am 25. September.

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Er gehe nach derzeitigem Stand von einem ÖVP-Ergebnis nur um die 30 Prozent aus. In einem solchen Fall sei "alles möglich" und könne die Volkspartei angesichts der dann dramatisch eingetretenen Verluste auch nicht mehr den Führungsanspruch bzw. die Führung der Regierung für sich allein reklamieren. Bei einem ÖVP-Ergebnis über 35 Prozent wäre dies hingegen sehr wohl der Fall. Dass man der ÖVP Platz eins abspenstig machen könnte, sei "schwierig". Den ersten Platz würden die Schwarzen wohl erringen, glaubte der FPÖ-Chef.

Absagen für Koalition mit FPÖ-Tirol für Abwerzger "Wahlkampfgetöse"

Trotz der Absage von Tirols ÖVP-Obmann Anton Mattle an eine mögliche Koalition mit den Freiheitlichen, schloss Abwerzger einmal mehr auch eine Regierungszusammenarbeit mit Schwarz nicht aus. Dass auch die anderen Parteien - bis auf die SPÖ - eine Koalition mit Blau von vornherein ausschlossen, maß Abwerzger wenig Bedeutung bei. Das Wahlergebnis werde vieles in Bewegung bringen, alles andere sei unter "Wahlkampfgetöse" einzuordnen. Er sei jedenfalls bereit, "mit allen im Interesse Tirols zusammenzuarbeiten" und grenze niemanden aus.

Abwerzger sieht sich bereit als Landeshauptmann Verantwortung zu übernehmen

Der "persönlichen Kontakt mit den Tirolern" in den vergangenen Wochen habe ihn in der Entscheidung, als Landeshauptmannkandidat ins Rennen zu gehen, bestärkt, so Abwerzger. Er habe vernommen, dass viele - "darunter auch Funktionäre der ÖVP" - Mattle die notwendige Durchsetzungskraft nicht zutrauen, ortete der freiheitliche Frontmann ein veritables Problem auf Volkspartei-Seite. "Ich bin bereit, als Landeshauptmann Verantwortung für Tirol zu übernehmen und gehe deshalb als Landeshauptmannkandidat ins Rennen", sagte der 47-jährige Rechtsanwalt. Schließlich würden auch Vertreter der anderen Parteien stetig versichern, dass sie ihn "persönlich schätzen." Das von den politischen Mitbewerbern immer wieder ins Treffen geführte Personal-Problem der Freiheitlichen hinter Abwerzger, sah der Obmann naturgemäß nicht so: "Ich kann jederzeit ein Regierungsteam zusammenstellen".

ÖVP-Tirol sieht in Abwerzger einen "Populisten von Kickls Gnaden"

Die ÖVP reagierte in Person von Landesgeschäftsführer Martin Malaun. "Mit der heutigen Ankündigung von FPÖ-Obmann Markus Abwerzger, der nächste Landeshauptmann von Tirol werden zu wollen, steht fest, dass die Landtagswahl am 25. September zur grundlegenden Richtungsentscheidung für Tirol wird", erklärte Malaun in einer Aussendung. Die Menschen hätten die Wahl, ob sie mit Abwerzger "einen rechten Populisten von Kickls Gnaden an der Spitze haben wollen oder mit Anton Mattle einen Landeshauptmann, der für eine bürgerliche Politik der Mitte steht".

"Anton Mattle ist der Garant dafür, dass rechte Zündler a là Herbert Kickl dort bleiben, wo sie hingehören: nämlich in Opposition", so Malaun. Ab dem Wahlkampfauftakt am kommenden Samstag in Galtür werde man die Schlagzahl "massiv erhöhen und alles tun, um den Landeshauptmannsessel gegen die FPÖ zu verteidigen - zum Wohle unseres Landes", kündigte der Landesgeschäftsführer an.

FPÖ-Tirol bei Wahl 2018 auf Platz 3

Die Tiroler FPÖ hatte bei der Landtagswahl 2018 15,53 Prozent erreicht. So stark wie möglich zulegen und Platz zwei lautet Abwerzger Wahlziel. Aber auch ein "historischer Zugewinn" sei möglich.

(APA/Red)

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