Tirol-Wahl: Dominik Oberhofer (NEOS) im Porträt

Dominik Oberhofer, 42 Jahre alt, ist gewissermaßen ein pinker Pionier in Tirol - in einem Bundesland, das nicht gerade als Epizentrum des politischen Liberalismus gilt. Im Auftreten selbstbewusst und mit einer überdurchschnittlichen Eloquenz ausgestattet, zeichnete sich Oberhofer zuletzt auch durch seine politische Kühnheit aus.
NEOS wollen bei Tirol-Wahl zweistellig werden
So gelte es bei der diesjährigen Tiroler Landtagswahl zweistellig zu werden, hatte Oberhofer im Vorfeld im APA-Interview betont. Die Tiroler NEOS erreichten bei der letzten Landtagswahl 2018 5,21 Prozent der Stimmen und sind seitdem - erstmals - mit zwei Mandataren im Landtag vertreten. Geht es nach dem Landessprecher, werden er und die Seinen künftig nicht nur dort zahlreicher vertreten sein, sondern auch am Regierungshebel sitzen. Ohne die NEOS gehe im Bundesland Tirol gar nichts mehr, zeigte er sich im Juni im Rahmen der Landesmitgliederversammlung überzeugt. Im Moment besteht jedenfalls Grund zu Optimismus: Zuletzt hatte ihnen eine Umfrage 11,5 Prozent ausgewiesen.
Tirol-Wahl: NEOS stehen für Veränderung
Die NEOS stünden für Veränderung, so seine Erklärung für die große Zustimmung. Der Hotelier aus dem Stubaital, der sich selbst als "liberaler Überzeugungstäter" bezeichnet, inszeniert sich gerne als fortschrittlich, modern und frisch. Die NEOS sieht er aus Wählerperspektive als "Wirtschafts- und Bürgerpartei" und aus der Sicht des politischen Mitbewerbs als konstruktive Alternative mit innovativen Ansätzen. Sich selbst beschrieb Dominik Oberhofer des Öfteren als "stark unternehmerisch denkend". Der 42-Jährige war bis Jänner 2019 geschäftsführender Gesellschafter des elterlichen Hotels Oberhofer im Stubaital und vertritt seine Partei seit 2020 in der Sparte Hotellerie in der Tiroler Wirtschaftskammer.
Bildung als Kernthema der NEOS in Tirol
Neben Tourismus und Wirtschaft hat Oberhofer die Bildung - bekanntermaßen ein pinkes Kernthema in Tirol - als weiteres thematisches Steckenpferd auserkoren. "Am Anfang jeder Chance steht Bildung", betont er gerne - das habe er als Legastheniker selbst miterlebt. Seine schulische Laufbahn absolvierte er bis zur Matura an Waldorfschulen in Innsbruck und Wien.
Oberhofer seit 2014 Mitglied der Tiroler NEOS
Oberhofer ist seit 2014 Mitglied der NEOS. Im Jahr 2016 wurde der Stubaitaler zum NEOS-Landessprecher gewählt. Mitte März wurde er im Zuge der Landesmitgliederversammlung in Kufstein erneut mit 87,5 Prozent in dieser Funktion bestätigt. Seit 2018 bekleidet er zudem das Amt des Klubobmanns.
Dominik Oberhofer: Zur Person
Der Vater zweier Söhne hat sich schon sehr früh der liberalen Idee verschrieben - und zwar im Jahr 1996 zu Zeiten von Heide Schmidt und ihres Liberalen Forums, bei dem er damals Mitglied wurde. Oberhofer gilt als wirtschaftsliberal und unterscheidet sich dahingehend doch etwa von der eher sozialliberal-angehauchten Parteispitze rund um die Wiener Frontfrau Beate Meinl-Reisinger, die ihm Gegensatz zum, mittlerweile in Innsbruck lebenden, Stubaitaler aus der ÖVP kommt.
Oberhofer von Paneuropabewegung geprägt
Politisch geprägt wurde der Tiroler, der mit einer Deutschen verheiratet ist, auch von der Paneuropabewegung, der er von 2001 bis 2009 in Tirol vorstand. Zuvor hatte er bereits als 17-jähriger Schüler eine Veranstaltung zum Thema Paneuropa organisiert und Karl von Habsburg zur Diskussion eingeladen.
(APA/Red)