Vor allem Walser nahm Oberhofer ins Visier: Dieser würde hinter dem Rücken von ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle bereits an einer Zweierkoalition mit der SPÖ und ihrem Vorsitzenden Georg Dornauer basteln, sagte Oberhofer zur APA.
Koalitionsabsprachen schon vor der Tiroler Landtagswahl?
Ein solches Vorgehen sei "derartig unappetitlich" und eine ungustiöse Hinterzimmerpolitik, dass ihm fast die Worte fehlen würden, zeigte sich der pinke Frontmann erbost. Er wisse gesichert, dass Walser auch mit den Spitzen der anderen Parteien den Kontakt suche - unter dem Vorwand, das Wahlprogramm der Wirtschaftskammer zu besprechen. Dabei sei dieses schon längst unter Dach und Fach. Auch ihn, Oberhofer, habe Walser kontaktiert.
Walser, Gerber und Co. würden eine Koalition mit Dornauer und ohne Mattle wollen, war sich Oberhofer sicher. Und der SPÖ-Chef wäre sofort dazu bereit. Auch mit Wirtschaftsbundchef Franz Hörl in einer Regierung würden die NEOS nicht zusammenarbeiten, erklärte Oberhofer.
Wirtschaftsbund widerspricht Oberhofer
Die Aussagen Oberhofer seien "an Absurdität nicht zu überbieten", reagierte ein Sprecher des Wirtschaftsbundes gegenüber der APA. Sowohl Walser als auch Gerber stünden "zu 100 Prozent hinter Toni Mattle" und würden im Wahlkampf voll für diesen im Einsatz sein. Oberhofer wolle offensichtlich nur "Effekthascherei" betreiben, um auf den letzten Metern des Wahlwerbens noch "billiges politisches Kleingeld zu wechseln". Und auch Walser selbst meldete sich zu Wort. "Jetzt wirds nur mehr skurril", sagte er zur APA. Oberhofer und Co. sollten sich endlich mal untereinander einig werden, "mit wem ich gerade angeblich eine Koalition verhandle, mit FPÖ oder SPÖ". "Absurd", so Walser.
Gerber spricht von Lügenmärchen der NEOS
Besonders heftig fiel die Reaktion von Gerber aus. Um Stimmen zu keilen, sei Oberhofer "nun sogar bereit, infame Lügenmärchen zu verbreiten", erklärte dieser in einer Aussendung. "Die Behauptung, dass ich im Hintergrund irgendwelche Geheimgespräche mit der SPÖ führen würde, ist so absurd wie niederträchtig. Zwischen Toni Mattle und mir passt kein Blatt Papier", versicherte Gerber. Wer solche Methoden anwende wie der NEOS-Chef und auch vor "blanken Lügen nicht zurückschreckt", der habe den "Charaktertest nicht bestanden", so der Touristiker, der beständig als ein möglicher kommender Mann in der Landesregierung und ÖVP gehandelt wird.
(APA/Red)