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Tirol kündigt die Errichtung von Container-Dörfern an

Georg Dornauer (SPÖ) hat die Entstehung zweier Container-Dörfer für Geflüchtete in Tirol angekündigt.
Georg Dornauer (SPÖ) hat die Entstehung zweier Container-Dörfer für Geflüchtete in Tirol angekündigt. ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
In zwei Container-Dörfern sollen Flüchtlinge in Tirol unterkommen. Das verkündete Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) gegenüber dem ORF Radio Tirol.
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"Eines im Raum Innsbruck und eines in Kufstein", sagte Dornauer. Mit dem Bau der Container-Dörfer soll "ab nächster Woche" begonnen werden. Noch am Freitag waren 30 Asylwerber, die die Nacht auf Freitag in Zelten verbracht hatten, von Absam nach Kufstein gebracht worden.

Tirol kündigt die Errichtung von Container-Dörfern für Asylanten an

Die von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) in Absam aufgestellten Zelte wurden unterdessen am Freitag abgebrochen. Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ) hat einen entsprechenden Bescheid ausgestellt, den die BBU allerdings anficht. Die 30 Personen wurden in ein 2015 errichtetes Holzgebäude übersiedelt, das schon vor sieben Jahren zur Unterbringung von Asylwerbern diente. Es handle sich dabei um einen "großen Schlafsaal" mit "null Rückzugsmöglichkeiten", sagte der Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel ("Die Parteifreien") zur APA.

Krumschnabel: Tirol brauche bei Flüchtlingen eine "Gemeindequote"

Krumschnabel ist der Meinung, dass es in Tirol eine "Gemeindequote" brauche: "Eine Familie kann ja jedes Dorf aufnehmen", argumentierte er. Tirol erfüllt die mit dem Bund abgeschlossene Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen aktuell zu lediglich 63 Prozent. Das Bundesland beherbergt mehr als 2.800 Flüchtlinge weniger als es müsste. Erfüllt wird die Quote zur Zeit nur im Burgenland und überdeutlich in Wien.

NEOS und FPÖ äußerten sich in Sachen "Gemeindequote"

In Sachen Gemeindequote pflichteten die Tiroler NEOS dem Kufsteiner Bürgermeister bei. Birgit Obermüller, Integrationssprecherin der NEOS Tirol, verwies auf die Folgen für die Bildungseinrichtungen, sollte sich die Unterbringung von Flüchtlingen auf wenige Standorte bzw. Gemeinden konzentrieren. Es könne nicht sein, dass Bildungseinrichtungen in Städten bis zu 70 Prozent Kinder und Jugendliche mit anderer Erstsprache als Deutsch aufnehmen müssten, "während fünf Kilometer weiter kein einziges Kind mit Migrations- oder Fluchthintergrund in einer Gruppe bzw. Klasse sitzt", so Obermüller.

FPÖ-Parteichef und -Klubobmann Markus Abwerzger stellte seinerseits fest: "Für uns Freiheitliche braucht es weder Asylzelte noch Container-Dörfer für männliche junge Wirtschaftsflüchtlinge, sondern Abschiebungen und Grenzkontrollen." Die "Asylkrise" befinde sich erst in der Anfangsphase, ihr tatsächliches Ausmaß werde um ein Vielfaches größer sein als 2015. Es brauche "dringende Notmaßnahmen, damit Österreich nicht das Armenhaus Europas wird". So forderte Abwerzger sofortige Grenzschließungen, die Aussetzung des Schengener Abkommens und die Kooperationen mit Nachbarstaaten wie Ungarn, Slowenien und Italien. Darüber hinaus müssten die Asylgerichte unverzüglich personell aufgestockt werden, um rasche Abschiebungsbescheide zu erhalten. Landeshauptmann-Stellvertreter Dornauer bescheinigte Abwerzger "Ehrlichkeit bei der Information über Notmaßnahmen und Problembewältigung". In einer einstündigen Sitzung am Freitag habe er "mehr erfahren als unter grüner Zuständigkeit in den vergangenen sieben Jahren".

(APA/Red)

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