Mein Name ist Axel Marguerite, ich bin Dipl. Tierpsychologe und arbeite mit meinem 20 Monate alten Therapiehund Sunny. Sunny wird von mir seit Welpenalter speziell zur Arbeit mit Kindern ausgebildet. Meine Frau ist Entwicklungs- und Lerntrainerin und arbeitet mit Kindern die in ihrer Entwicklung, oder auch schulisch, besondere Förderung benötigen.
Im Zuge dieser Arbeit bieten wir unter anderem sehr erfolgreich hundegestütztes Training mit Kindern an.
Warum hundegestütztes Training?
Ein Hund hat keine Vorurteile und wertet nicht. Er nimmt die Kinder an wie sie sind und
holt sie dort ab, wo sie stehen.
Ein Hund macht auch Fehler und so sind Kinder nicht dem Druck ausgesetzt
perfekt sein zu müssen.
Mit dem Hund zu arbeiten motiviert und macht mutig!
Er kann körperliche Bedürfnisse, die leider oft auch im Elternhaus immer
weniger werden, durch streicheln und kuscheln zum Teil erfüllen.
Ganz wichtig, der Hund bewahrt Geheimnisse. Ihm kann man alles anvertrauen, er
wird nichts weitererzählen. Man wird von ihm nie enttäuscht werden. Das fördert das
Lernen wieder zu vertrauen.
Die Arbeit mit dem Hund verläuft strukturiert. Struktur ist vor allem für kleinere Kinder
sehr wichtig und geht heute im Alltag immer mehr verloren.
Und er wichtigste Punkt, die Arbeit mit dem Hund macht einfach Spaß!
Warum ist der Einsatz von einem Hund bei einem Training sinnvoll?
Gesetzte Ziele werden unter Einsatz eines Hundes schneller und motivierender erreicht.
Hinzu kommt, dass gerade beim Erreichen von schwierigeren Trainingszielen, der Einsatz von dem Therapiehund zu einer entspannter Trainingseinheit führt.
Die Kinder haben nicht das Gefühl, dass sie schon wieder bei einer „neuen Therapie“ sind, weil mit ihnen etwas nicht stimmt, sondern sie sind entspannt, können abschalten und sind mit Freude ganz bei dem Hund.
Wie funktioniert unser Training:
Zuerst erfolgt in einem Beratungsgespräch mit den Eltern die Aufklärung über unseren Trainingsablauf.
Beim ersten Besuch des Kindes in unserem Lernstudio folgt das Kennenlernen. Der Hund ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht Mittelpunkt des Geschehens, sondern er liegt ruhig auf seinem Platz im selben Raum mit dem Kind.
Das ist wichtig um zu beobachten wie sich das Kind in Gegenwart des Hundes verhält.
Als nächster Schritt wird der Hund in das Geschehen des Trainings mit eingebunden. Dieses Training variiert und wird speziell an die jeweiligen Bedürfnisse des Kindes angepasst.
Als letzter Schritt folgt die Selbstaktivität des Kindes. Zu diesem Zeitpunkt sind der Hund und das Kind schon beste Freunde und es besteht keine Scheu mehr. Das Kind übernimmt hier die Leitung des Hundes und gibt selbst kleine Kommandos, die zuvor bereits gelernt wurden.
Dies stärkt vor allem das Selbstbewusstsein und den Selbstwert des Kindes.
In welcher Geschwindigkeit dies alles geschieht ist von Kind zu Kind verschieden. Wichtig ist, das Kind dort abzuholen, wo es bei dem ersten Kennenlernen steht, um es nicht zu Übervordern und dass sich schnell erste kleine Erfolge einstellen, denn dies stärkt die Motivation des Kindes die nächsten Schritte mit zu gehen.
Eine unserer berührendsten Geschichte mit Sunny war ein 8 jähriges Mädchen, das die 3. Klasse Volksschule besuchte und deren Eltern sich damals bereits vor einem Jahr getrennt hatten.
Für das Mädchen war die Trennung ein sehr traumatisches Erlebnis.
Sie zog sich immer mehr zurück, in der Schule verschlechterte sich die Schriftsprache Zunehmens, sie verweigerte immer mehr das Sprechen und vor allem waren plötzlich massive Defizite beim Lesen vorhanden.
Nach verschiedensten Abklärungsprozessen stellte man schließlich die Diagnose ausgeprägte Legasthenie und psychosomatische Störungen und sie wurde somit vorübergehend in den Unterricht nach ASO (bedeutet Sonderschule) abgestuft. Die Mutter war verzweifelt und suchte nach einer Lösung, damit es zum einen dem Kind wieder besser ging und sie wollte natürlich auch keinen Sonderschulstatus für ihr Kind, da sie ja bis zu diesem Zeitpunkt völlig normal entwickelt war und fand so den Weg zu meiner Frau ins Lernstudio.
Meine Frau klärte die Mutter auf, dass es sich hierbei um eine sekundäre Legasthenie handelt, die durch traumatische Erlebnisse ausgelöst werden kann und wir hier gerne mit unseren Sunny arbeiten würden.
Das Mädchen kam zur ersten Sitzung und war sehr in sich gekehrt und wollte nicht sprechen.
Um einen Zugang zum Kind zu bekommen, haben wir sie langsam mit unseren beiden Hunden Sunny und Ben zusammengeführt. Der Bann zu Sunny war sofort gebrochen. Sie streichelte ihn, legte sich zu ihm in der zweiten Sitzung wollte sie gleich wieder zu Sunny und fing auf an, während des Streichelns und Kuschelns, mit ihm ein wenig zu reden. In einer weiteren Sitzung legten wir dann ein Buch nebenan zur Verfügung. Sie nahm das Buch und fing an Sunny eine Geschichte vorzulesen. Sie war entspannt, wirkte gelöst und in diesem Moment sehr glücklich.
Auf diesem Weg bekam auch meine Frau Zugang zu dem Mädchen und konnte mit ihr, natürlich mit Unterstützung von Sunny, erfolgreich weiterarbeiten.
Das Mädchen besucht nun die Mittelschule, nimmt wieder am normalen Unterricht teil und hat ihre Freude am Leben wieder gefunden!
Solche Erlebnisse geben so viel Kraft und bestärken uns täglich, mit unserer Arbeit weiter zu machen! Das macht Sunny zu unserem tierischen Helden vor allem für Kinder