Eine Bühne ist vorhanden eine schwimmende noch dazu. Die Schauspieler sind textsicher, und Friedrich Dürrenmatt spendiert mit seiner grotesken Prosakomödie Grieche sucht Griechin denselbigen. Agiert wird auch, aber eben nicht fürs Auge, sondern fürs Ohr.
Es wird eine Mischung aus Lesung, Dialog und Geräuschen, die man nicht sieht, sondern eben hört. Wobei das nicht ganz stimmt, denn man sieht ja sehr wohl etwas, zum Beispiel wie man Geräuschillusionen erzeugen kann, erklärt die Schauspielerin Maria Hofstätter, die für das Walserherbst-Hörspiel gleich mehrere Rollen abdeckt.
Multiple Stimmen
Es ist ein anderes Arbeiten. Man agiert ja nicht ,körperlich wie auf einer Theaterbühne. Man erzeugt die Emotionen und Situationen allein durch die Stimme. Und da wir drei Schauspieler sind, übernimmt da jeder zwei bis drei Rollen, zeigt Hofstätter die Herausforderungen, aber auch Chancen dieses Theaterexperiments auf, das den Blick des Theaterpublikums auf das genaue, auf das andere Hinhören konzentriert. Hofstätter: Es ist eine spannende Sache.
Es ist ja nicht nur für das Publikum, sondern auch für uns eine neue Erfahrung. Und genau das, nämlich neue Erfahrungen, die den Blick und die Wahrnehmung schärfen, sind ja ganz im Sinne der Walserherbst-Erfinder.