Bregenz. Im Roman von Teresa Präauer steht Ober-Checker Schimmi im Mittelpunkt. In einem Appartement im siebzehnten Stock wohnt er bei seiner Mama, mag kein frisches Obst und sucht eine Frau für sich. Am liebsten wäre ihm die eine, Ninni. Doch die macht es ihm nicht leicht, und so führen seine Bemühungen nur dazu, dass er sich “zum Affen macht”. Die junge Wiener Regisseurin Anna Marboe hat gemeinsam mit Anna Laner an der Bühnenfassung des Werks gearbeitet. Vom Ergebnis zeigte sich die Autorin am Donnerstag durchaus angetan, und sie sah das in Marboe und Laner gesetzte Vertrauen voll bestätigt.
Ohne viel Schnörkel
Marboe sorgt in ihrer Inszenierung vor allem dafür, dass ihr Hauptdarsteller intensiv zu Werke gehen muss. Markus Bernhard Börger baut Möbel auf und um, springt über und von Bühnenelementen und wirft mit Sachen um sich. Die kraftraubende Arbeit war ihm nach der 80-minütigen Soloperformance auch etwas anzusehen. Dennoch spielt der Absolvent des Reinhardt Seminars die Figur Schimmi sehr glaubwürdig, ohne viel Schnörkel, ohne großes Drama. Er erzählt seine Geschichte kompromisslos und wirkt dabei trotzdem sehr natürlich und authentisch. Manchmal genügen ihm auch subtile Andeutungen in den Bewegungen, die zeigen, wohin es geht – und er übertreibt es nicht mit seiner “Affenhaftigkeit”.
Skepsis beim Publikum
Das wandelbare und mobile Bühnenbild lieferte ihm Sophia Profanter. Sie ist mit dieser Produktion erstmals für die Ausstattung im Theater Kosmos verantwortlich. Matthias Zuggal setzte die Produktion ins rechte Licht.
Der aktuellen Premiere hatte das Publikum wohl mit etwas Skepsis entgegengeblickt. Die Zuschauerränge waren nicht wie üblich bis zum letzten Platz gefüllt, doch dafür wurden die Besucher mit einem unterhaltsamen Abend sowie einer überzeugenden Arbeit des Hauptdarstellers und des jungen Produktionsteams belohnt. Nach der Inszenierung von “Oh Schimmi” im Theater Kosmos in Bregenz wird das Stück auch am Schauspielhaus Wien (ab 24. November) zu sehen sein.
(APA)