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The xx gastierten im ausverkauften Gasometer in Wien

Ausverkauftes The xx Konzert in Wien
Ausverkauftes The xx Konzert in Wien ©Alexander Blach/VIENNA.AT
Käme das britische Durchstartertrio The xx aus Österreich, wäre ihr Motto wohl: In der Ruhe liegt die Kraft. Die Fans kamen in Scharren zu ihrem Konzert im Wiener Gasometer.
The xx im Gasometer
Konzerte im Mai

Was das Sanges- und Saitendoppel Romy Madley Croft und Oliver Sim mit Jamie Smith, ihrem kongenialen Partner an diversesten Tasten- und Rhythmusinstrumenten, seit 2009 zelebrieren, geht getrost als entschleunigte Hitfabrik durch. Auf einem Fundament aus minimalistischen Beats, oszillierenden Synthieklängen und dezenten Gitarrenfiguren wird so melodische Schönheit in fragile, den meditativen Höhepunkt ansteuernde Songs gegossen.

Ausverkauftes The xx Konzert in Wien

Dass das live zwar wunderschön und kompakt umgesetzt wird, mitunter aber gewisse Längen aufweisen kann, davon konnte sich ein enthusiasmiertes Wiener Publikum beim Gastspiel der Band am gestrigen Mittwoch, den 15. Mai im ausverkauften Gasometer überzeugen.

Wobei ein Start-Ziel-Sieg zu keiner Zeit infrage stand, zumindest, wenn es nach den Fans ging. Von der ersten Sekunde hingen sie den zart gehauchten Worten Crofts nach, feierten Sims tiefen Bass und rissen zu den von Smith zwischendurch eingestreuten Disco-Ausreißern die Hände in die Luft. Einer wirklichen Interaktion bedurfte es dafür nicht, ein schüchternes “Dankeschön” hier, ein verschmitztes Lächeln dort war vollkommen ausreichend. Angesichts des überzeugenden Songmaterials aber auch kein Wunder.

The xx zelebrierten ihre Stücke

Schon eher ein Stirnrunzeln verursacht, dass eine derart junge Gruppe mit gerade einmal zwei Alben in den vergangenen vier Jahren – das selbstbetitelte Debüt erschien 2009, im Vorjahr folgte das groß gefeierte “Coexist” – diese Fülle an einprägsamen Liedern vorweisen kann. Beinahe jedes der gut eineinhalb Dutzend Stücke wurde gierig aufgesogen, auch wenn die klug zwischen beiden Platten wählende Setlist ihre Durchhänger aufzuweisen hatte. Aber schließlich kann man nicht dauernd Stücke wie “Crystalised” (in einer die Geduld herausfordernden, reduzierten Form dargeboten) oder das den Calypso ins 21. Jahrhundert transportierende “Reunion” aufeinanderfolgen lassen.

Es braucht wohl auch für The xx – trotz einer elegischen, die alles durchdringende Ruhe gerade zu zelebrierenden Performance – ab und zu mal Zeit zum Durchschnaufen. Zeit, um die zig Licht- und Lasereffekte ruhen zu lassen.

Großer Jubel bei Wiener Fans

Allerdings: So überzeugend ungehemmt wie beim aufbrausenden Schluss von “Infinity” würde man die Briten gerne öfter hören. Zügellos dem Rhythmus frönend wurden hier schlussendlich auch die Beine bedient, die nach einer guten Stunde Kopfarbeit in Bewegung kamen.

Großer Jubel war dann auch dem Zugabenteil aus “Intro” und “Angels” gewiss, auch wenn hier die übliche Tabulatur wieder bedient wurde und ganz Dienst nach Vorschrift angesagt war: Melancholie, süßliche Harmonien, ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Solange solide Auftritte wie dieser Gig im Gasometer auf der Habenseite stehen, müssen sich Croft, Sim und Smith vorerst keine Sorgen machen, gilt für sie doch: in der Ruhe liegt die Kraft.

Weitere Konzert-Highlights in Wien im Mai lesen Sie hier.

(Red./APA)

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