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The Nun - Kritik und Trailer zum Film

James Wan erweitert sein Horroruniversum: In "The Nun" lässt der australische Filmemacher als Drehbuchautor und Produzent seinen aus der "Conjuring"-Reihe bekannten Nonnen-Dämon Valak neuerlich aus der Trickkiste hüpfen. Diesmal müssen sich Demian Bichir als Pater Burke und Taissa Farmiga als junge Schwester Irene im Rumänien des Jahres 1952 mit der gruseligen Figur abgeben, wenngleich nicht ganz freiwillig.

Kreuze stellen sich auf den Kopf, dunkle Gänge sind von unheilvollem Geheul erfüllt und eine blutige Hand verschwindet in der Finsternis: Schon in den ersten Minuten von “The Nun” wird deutlich, dass der neue Horrorschocker aus dem Hause James Wan nichts von halben Sachen hält. Effektvoll und furchteinflößend geht es zu, leider aber auch vorhersehbar und äußerst konventionell. Ab Freitag im Kino.

The Nun: Kurzinhalt zum Film

Der gebürtige Australier Wan hat sich mit der “Saw”-Reihe ins popkulturelle Gedächtnis eingeschrieben und gilt seit einigen Jahren als Garant für Gänsehaut. Bester Beweis dafür ist auch seine “Conjuring”-Serie über die Dämonenjäger Lorraine und Ed Warren. Von ihnen gibt es bisher nicht nur zwei eigene Filme, sondern auch die “Annabelle”-Ableger – und nun eben “The Nun”. Denn dem schrecklich bösen Nonnen-Dämon Valak sind Fans bereits in “The Conjuring 2” begegnet. Dass der Figur quasi eine Entstehungsgeschichte gewidmet wird, verwundert nicht.

Denn Wan, der hier als Produzent mit an Bord ist und gemeinsam mit Gary Dauberman das Drehbuch verantwortete, hatte schon immer ein Händchen für die ausgewogene Mischung aus expliziter Härte und atmosphärischer Dichte. Seine Charaktere, besonders die übersinnlichen, zeichnen sich durch Vielseitigkeit und Direktheit aus, ohne an Charme einzubüßen. Aber genau da hat die Sache einen Haken: “The Nun” kommt nämlich in diesen Punkten aus der Balance und verliert sich in einer aufgesetzten Stimmung, die eher an einen missglückten Gruseljahrmarkt denn eine gut durchdachte Story denken lässt.

The Nun: Die Kritik

Pater Burke (in seiner Sprödigkeit leider fehlbesetzt: Demian Bichir) und die junge Schwester Irene (Glanzlicht des Films: Taissa Farmiga) werden im Jahr 1952 vom Vatikan in eine entlegene Gegend Rumäniens geschickt, um dort den mysteriösen Selbstmord einer Nonne aufzuklären. Schnell stellt sich heraus: Die lokale Bevölkerung will mit dem Kloster, dessen Baufälligkeit auf die Zustände im Inneren hinweisen, nichts zu tun haben. Nur der junge Frankokanadier Frenchie (Jonas Bloquet punktet als Sympathieträger mit Draufgängernote) schreckt nicht davor zurück, das von der Kirche entsandte Duo zum Schauplatz zu bringen.

Was danach folgt, ist eine Aneinanderreihung üblicher Horrorklischees – von knarrenden Türen über plötzlich im Hintergrund auftauchende Gestalten bis zu überraschend erlöschenden Kerzen und dem steten Wechselspiel von Licht und Schatten. Wenn es dann richtig zur Sache geht, lässt es Regisseur Corin Hardy (“The Hallow”) beileibe nicht mit einem Jump-Scare gut sein, sondern hetzt die Zuseher durch das marode Gemäuer und dessen von Kreuzen gesäumte Katakomben. Denn die Aufgabe für Burke und Irene scheint klar: Man muss zum Herz vordringen, um diesen Schrecken zu beenden.

Wäre Valak nicht eine so herrlich gruselige Figur, man könnte einen großen Bogen um diesen Film machen. Wo Wans Geschichten üblicherweise von ihrer Atmosphäre leben und mit einem überzeugenden Cast aufwarten können, ist “The Nun” leider nur Massenware, wie man sie schon oft gesehen hat. Dass zudem die Einbettung ins “Conjuring”-Universum mit dem Vorschlaghammer serviert wird, macht es nicht besser. Nur Farmiga weiß ihre Fähigkeiten einzusetzen, mit weit aufgerissenen Augen und einer stoischen Beharrlichkeit. Liegt offenbar in der Familie: Ihre ältere Schwester Vera kennt man als Lorraine Warren in “Conjuring”.

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(APA/Red)

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