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The Happytime Murders - Kritik und Trailer zum Film

Brian Henson, Sohn von "Muppet Show"-Erfinder Jim Henson, lässt die allseits geliebten Puppen wieder von der Leine: In "The Happytime Murders", einer zotigen Mischung aus Krimiabklatsch und derbem Erwachsenenhumor, herrscht nicht gute Laune, sondern regieren Drogen, Sex und Gewalt das verruchte Los Angeles.

Diese Puppen haben es faustdick hinter den Ohren: Brian Henson, Sohn des legendären “Muppet Show”-Erfinders Jim Henson, schickt im Kinoabenteuer “The Happytime Murders” Figuren auf die Leinwand, die jenen seines Vaters zwar ähnlich sehen. Doch kindgerecht ist hier nichts. Stattdessen wird ab Freitag geflucht, gesoffen und reichlich gemordet. Der Spaß hält sich dabei aber leider in Grenzen.

The Happytime Murders: Kurzinhalt zum Film

“Kein Sesam, nur Straße” lautet der knappe Werbeslogan für einen Film, der sich redlich bemüht, mittels Plüsch und Kulleraugen derben Witzen einen besonderen Dreh zu verpassen. Als erzählerisches Vehikel dient hierfür eine klassische Crime-Story, die in den 80ern stecken geblieben ist. In Hensons L.A. leben Puppen und Menschen Seite an Seite, doch herrscht in erster Linie gegenseitiges Misstrauen und werden die “Stoffis” von den “Fleischis” nach allen Regeln der Kunst kleingehalten und misshandelt.

In diesem Setting begegnet man Phil Philips, kettenrauchender Privatdetektiv und ehemals erste Puppe im Polizeidienst, der von einer geheimnisvollen Schönen engagiert wird, um ihren Erpresser dingfest zu machen. Als ihn der Fall ins Pornomilieu führt (inklusive mehrarmige Befriedigung einer Kuh), entwickelt sich die Sache zur blutigen – oder besser gesagt: wattigen – Angelegenheit. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und macht den Mitgliedern der früher beliebten Fernsehserie “Happytime Gang” den Garaus. Gemeinsam mit Ex-Partnerin Connie Edwards (Melissa McCarthy) setzt Philips alles daran, dem Täter auf die Spur zu kommen.

The Happytime Murders: Die Kritik

Brian Henson, der schon seit Jahren das Erbe seines Vaters fortführt und mit Filmen wie “Die Muppets-Weihnachtsgeschichte” seinen klassischen Zugang mehrfach untermauert hat, versucht sich in “The Happytime Murders” leider vergeblich an einer Neuverortung des von Puppen getragenen Schmähs. Wo sich etwa die explizite “Sausage Party” der Mittel des Animationsfilmes bediente, um zotigen Erwachsenenhumor zu transportieren, scheitern Henson und sein Team. Mehr als ein paar launige Sager und etliche übers Ziel hinausschießende Geschmacklosigkeiten sind nicht drin, während die Story (Todd Berger und Dee Austin Roberston) äußerst altbacken daherkommt.

Da hilft auch das Engagement von McCarthy wenig: Die US-Schauspielerin (“Brautalarm”, “Spy – Susan Cooper Undercover”) macht ihre Sache zwar wie immer gut, nur bleibt an ihr letztlich zu viel hängen, als dass sie ihren üblichen Charme versprühen könnte. Dafür ist die Dichte an Beschimpfungen ziemlich hoch, wird im Zucker-Rausch allerlei Kleinholz fabriziert und bleibt kein Klischee in Sachen Räuber-und-Gendarm unberührt. Dass sich Puppen und Menschen nicht ganz grün sind, tritt letztlich immer mehr in den Hintergrund – ohne Fehl ist in dieser Welt sowieso niemand.

Und so kommt es, wie es kommen muss: Spätestens zur Hälfte des Films verliert sich der Reiz dieser Puppen-Menschen-Zusammenkunft und wünscht man sich beinahe wieder die kinderfreundliche Version zurück. Denn auch Zitate aus Klassikern wie “Basic Instinct” oder eine absurde Sexszene mit besonders ausgiebigem Höhepunkt können “The Happytime Murders” nicht retten. Die Straße scheint kein guter Platz für Puppen zu sein. Da sollte man dann doch lieber zum “Muppets”-Reboot von 2011 greifen.

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(APA/Red)

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