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The Batman - Kritik und Trailer zum Film

Mit dem Reboot "The Batman" geht die Filmreihe um den beliebten Comichelden in die nächste Runde. Und es soll noch düsterer und brutaler werden. "Ich bin Vergeltung", sagt ein äußerst wütender Batman (Robert Pattinson), der sich dieses Mal mit zwei Schurken rumschlägt. Paul Dano spielt den Riddler als psychopathischen Killer. Sein Gesicht war vorab nicht zu sehen. Hingegen ist Colin Farrell als Pinguin mit viel Maske und Make-up kaum wieder zu erkennen. Zoë Kravitz als Catwoman scheint sich nach dem ersten Eindruck zur Fledermaus hingezogen zu fühlen.

"Sie denken, dass ich mich in den Schatten verstecke. Dabei bin ich der Schatten!" Wer in Gotham City vom rechten Weg abkommt, sollte dunkle Ecken tunlichst meiden. Das weiß man nicht erst seit Christopher Nolans erfolgreicher "Batman"-Trilogie. Aktuell hat sich Robert Pattinson in Schwarz gehüllt und geht als "The Batman" auf Verbrecherjagd. Herausgekommen ist ein finsteres, fast dreistündiges Unterfangen, das nicht vollends überzeugen kann. Ab Donnerstag im Kino.

The Batman - Kurzinhalt zum Film

Es ist das zweite Jahr von Bruce Waynes (Pattinson) persönlichem Rachefeldzug. Dass sich der zurückgezogene Junggeselle aus reichem Hause nach dem Tod seiner Eltern jede Nacht verausgabt, muss nicht groß erklärt werden in dieser Neudeutung des Comicklassikers. Vielmehr schimmert die Familiengeschichte und die mittlerweile zur Legende gewordene Ermordung des Wayne-Ehepaars in einer dunklen Gasse erst spät durch und kratzt an der scheinbar ungetrübten Fassade der guten Tat.

Denn dieser Batman hat ein ganz klares Ziel: Gotham von allem Abschaum zu befreien. Blöd nur, dass ihm da ein Widersacher in die Parade fährt und beinahe die Show stiehlt. Denn eines Tages wird der Bürgermeister brutal in seinem eigenen Heim ermordet, woraufhin ein Rätsel das nächste jagt. Erraten: Der Riddler, diesmal von Paul Dano dargestellt als durchgedrehter, aber dennoch genialer Wutbürger, ist diesmal mit von der Partie. Und während sich ein korrupter Politiker und Spitzenbeamter nach dem nächsten zu fürchten beginnt, müssen Batman und sein Polizeibuddy Jim Gordon (Jeffrey Wright) dessen brutales Spiel mitspielen.

Es ist eine furchtbar dunkle, größtenteils verregnete Inkarnation von Gotham City, die Reeves gemeinsam mit Drehbuchkollege Peter Craig konzipiert hat. Zwar hat die Millionenmetropole ihre glitzernden Wolkenkratzer vorzuweisen, doch tief unten kreucht und fleucht das Ungeziefer. Nicht selten fühlt man sich da an die Trostlosigkeit und Härte von David Finchers "Sieben" erinnert, wenngleich die an den Tag gelegte Brutalität von "The Batman" eher im immer wieder Zuschlagen denn zeigen von Gräueltaten liegt.

The Batman - Die Kritik

Wie zuletzt viele Vertreter des hochpreisigen Comicsegments, sind es auch hier viele Köche, die ihre Nuance einbringen wollen: Angefangen von Zoë Kravitz als Selina Kyle (ihre Catwoman weiß durchaus zu gefallen) über Colin Farrell als Zweite-Reihe-Gangster Oswald "Oz" Cobblepot (noch kein Pinguin, aber schon ziemlich fies) bis zu John Turturro als Mafiaboss Carmine Falcone. Den treuen Gefährten von Bruce Wayne, Butler Alfred, gibt es natürlich auch, wobei Andy Serkis dieser guten Seele vieler Batman-Abenteuer ein zwar hemdsärmeliges, aber doch erhabenes Erscheinen verleiht.

Aber natürlich geht es in "The Batman" einzig und allein um die Titelfigur: Pattinson, der schon vielfach gezeigt, welch hervorragender Charakterdarsteller er ist, leidet merklich unter dem Erwartungsdruck und kann sich nicht immer von Vorgängern wie Christian Bale oder Ben Affleck emanzipieren. Auch sein Superheld ist ein gebrochener Mensch, der sich unter scheinbar tonnenschwerem Gerät verschanzt, geht man von dem metallenen Geräusch aus, dass seine Schritte hervorrufen. Die Rüstung ist leider auch in diesem Film das viel zu vorhersehbar genutzte Asset einer Figur, die doch vor allem aufgrund ihrer emotionalen Zerrissenheit für sich einnimmt.

Letztlich kann Pattinson aber punkten mit einer geradlinigen Darstellung, die allen voran in den Actionszenen überzeugt. Und natürlich ist das der diesmal enorm hochgeschraubte Krimianteil, bei dem sich Batman und Gordon Seite an Seite gegen gekaufte Polizisten und die halbe Unterwelt von Gotham behaupten müssen. Ein finsteres Zimmer nach dem anderen wird da durchforstet bei der Suche nach der Lösung von Riddlers perfiden Rätseln, die schon mal mit abgetrennten Fingern zu tun haben.

Und doch gleicht "The Batman" letztlich einer überlangen Ouvertüre, die zwar einige Zwischenstopps einlegt und ein paar lose herumliegende Fäden aufgreift, dieser aber noch nicht zu einer konsequenten Erzählung zusammenführen kann. Ein Film ganz in Schwarz und Rot, der hart und direkt sein will, dabei aber leider auf die Geschichte selbst manchmal vergisst. Vielleicht gelingt das ja im nächsten Umlauf besser. Denn wie man sich denken kann: Hier sind längst noch nicht alle Rätsel gelöst.

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(APA/Red)

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