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Teures Holz: So will das Land gegensteuern

Steigende Preise für Holzprodukte belastet die Bauwirtschaft
Steigende Preise für Holzprodukte belastet die Bauwirtschaft ©VOL.AT | APA
Bedingt durch Corona-Effekte und internationale Entwicklungen, kämpft die heimische Holzwirtschaft mit Preissteigerungen und Lieferproblemen.

In einer Anfragebeantwortung kündigen Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Forstwirtschaftslandesrat Christian Gantner auf Grundlage des von ihnen in der Vorwoche abgehaltenen Holzgipfels an, eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren zu verfolgen: „Die Wertschöpfungskette soll enger gespannt werden.“

Die Gründe für den sprunghaften Anstieg der Holz-Nachfrage und damit der Preise sind vielseitig: Aufholeffekte nach coronabedingten Rückgängen, geringe Lagerbestände weltweit, starke Nachfrage und geringes Angebot in Amerika und Asien sowie der Boom der Bauwirtschaft in Mitteleuropa sind die Hauptursachen dafür.

Massive Kostensteigerungen

Auch heimische Unternehmen sind teils mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert. Da Kostenkalkulationen für aktuelle Projekte zum Teil noch auf alten Preisen basieren, müssen die Kostensteigerungen an die Konsumenten weitergegeben werden. Das kann auch eine Verteuerung der Kosten für den Hausbau nach sich ziehen oder zu Verzögerungen im Ablauf führen.

2020 wurden in Vorarlberg 300.000 Festmeter Holz geschlagen, bis zu 500.000 wären möglich gewesen. „Genau hier möchten wir ansetzen und gemeinsam mit allen Akteuren ein Vorarlberger Pilotprojekt entlang der gesamten Holzwertschöpfungskette installieren um unabhängiger zu sein“, betont Landesrat Gantner.

Manche für den Holzbau notwendigen Produkte werden jedoch derzeit nicht von der Vorarlberger Sägeindustrie hergestellt. Dabei handelt es sich um industriell gefertigte Fertig- und Halbfertigwaren (Konstruktions-Vollholz, OSB-Platten oder verleimte Produkte), die vornehmlich außerhalb Vorarlbergs von Großsägewerken produziert werden.

Wertschöpfungskette

Landesrat Tittler verweist auf das Gipfelgespräch zwischen Vertretern der Waldeigentümer, der Sägewirtschaft und der Holzbaubetriebe, das vergangene Woche im Landhaus stattgefunden hat.

Geprüft werden soll die Einrichtung einer Plattform, um die Planbarkeit zu verbessern und Angebot und Nachfrage besser zusammenzubringen. Ebenso wird ein möglicher Ausbau der Kapazität bzw. des Sortiments evaluiert sowie eine Bedarfserhebung vorgenommen. „Ein mögliches Mittel zur Sicherung der Planbarkeit ist ein koordinierter Austausch zwischen den betroffenen Branchen. Daher sollen Plattformlösungen angedacht werden. Was die Absicherung der Wertschöpfungskette am Standort Vorarlberg betrifft, so werden wir uns ansehen, welche Unterstützung es hier seitens des Landes geben kann“, führt Landesrat Tittler aus.

(red)

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