“Die Zeiten, wo Trafiken vor Preiserhöhungen leergekauft wurden, sind vorbei”, sagte Trafikanten-Obmann Peter Trinkl. Seinen Informationen zufolge habe es nach dem Bekanntwerden der bevorstehenden Anhebung der meisten Sorten um durchschnittlich 20 Cent je Packung keinen außerordentlichen “Run” auf heimische Trafiken gegeben.
Dass die Industrie die Zusatzkosten für das im Vorjahr beschlossene “Trafikanten-Paket” der Regierung an die Verbraucher weitergeben würde, sei vorhersehbar gewesen sagte Trinkl. “Ich hätte es aber gescheiter gefunden, wenn das in zwei Schritten geschehen wäre”, zeigte sich der WKÖ-Vertreter der Trafikanten überrascht. Aus dem Paket wird ein Hilfsfonds für Trafikanten in Grenzgebieten gespeist, die nach der Lockerung der Zigaretten-Einfuhrgrenzen Umsatzeinbrüche erlitten haben.
Da nicht alle Hersteller ihre Preise erhöht hätten und die Verteuerungen in unterschiedlichem Ausmaß erfolgten, könnte es jetzt zu “Verschiebungen der Marktanteile” kommen, erwartet Trinkl. Davon könnten jene Sorten profitieren, die preislich stabil geblieben seien.
Insgesamt haben sich mit Wirkung von heute 94 von 139 angebotenen Zigarettensorten verteuert, geht aus der aktuellen Preisliste des Großhändlers Tobaccoland hervor. Das sind 70 Prozent. Außer der mittlerweile zum japanischen JTI-Konzern gehörenden Austria Tabak hat etwa auch Imperial Tobacco die Preise angehoben, Philip Morris sein Sortiment (darunter Marlboro) bereits Ende 2007 angehoben.
Einzelne Sorten sind unverändert weiterhin zum gesetzlichen Mindestpreis von 3,25 Euro zu haben, darunter Fortuna Blue und Fortuna Red sowie drei Sorten der Elixyr-Familie.
