Feldkirch. Wie heißt Österreichs Umweltminister? In welchem Jahr wurde das Europäische Parlament zum ersten Mal gewählt? Welche Machthaber kämpfen gerade im arabischen Raum um die Führung? Für Felix Teufel sind das einfache Fragen. Er erreichte beim Landesfinale des Tests in politischer Bildung, EuropaQuiz, den ersten Platz als AHS-Oberstüfler und wurde dafür gestern ausgezeichnet.
Der 15-Jährige hat gewonnen, und das mit großem Abstand: Als Fünftklässler stellte er selbst Maturanten in den Schatten. Nach dem Sieg in der Unterstufenkategorie im Vorjahr erreichte der Schüler des Bundesrealgymnasiums Rebberggasse diesmal die höchste Punktezahl in der Oberstufe. 32 von 35 Punkten.
Fleißiger Zeitungsleser
Das überraschte auch Mutter Sonja. Wir wundern uns selber schon manchmal, woher er das alles weiß, sagt sie. Und gibt freimütig zu, dass sie beim Selbsttest zuhause weniger Punkte erreicht hat. Dabei fand Felix Teufel das Quiz gar nicht sonderlich schwer. Wenn man Zeitung liest, dann kann man die Fragen beantworten, sagt er, als ob nichts selbstverständlicher wäre. Zeitung lesen, das tut er freilich jeden morgen am Frühstückstisch und hat genaue Vorlieben. Als erstes liest er die letzte Seite der VN, danach den Lokalteil. Nur den Sport und die Todesanzeigen schaue ich mir nie an.
Historisches und Skandale
Die schwierigste Frage fand er, wo der erste Auslandseinsatz des österreichischen Bundesheeres stattfand. Im Kongo, weiß er jetzt. Auch die historischen Fragen brachten ihn ins Grübeln. Gefragt wurde alles mögliche seit dem Staatsvertrag. Im Geschichtsunterricht haben wir das kaum behandelt. Die einfachsten Fragen? Den Ministerien die Namen der Minister zuzuordnen. Und die Fragen nach politischen Skandalen, fällt ihm auch diese Antwort nicht schwer. Ein Name ist ihm vor allem in Erinnerung geblieben: Karl-Heinz Grasser.
Buwog, Homepageskandal. Er ist einfach das ganze Jahr über mit Skandalen in der Zeitung. Insgesamt würden derartige Vertreter kein gutes Bild von der Politik im Allgemeinen abgeben. Sie scheinen alle korrupt und nicht wirklich vertrauenswürdig, zieht er ein ernüchterndes Fazit. Seiner Ansicht nach verhielten sich nicht nur Grassers und Strassers in der Politik übel. Das ist beim Rest wohl auch so.
Durchschnittlicher Schüler
Einserkandidat ist der Gymnasiast trotz viel Allgemeinwissen nicht. Eher Durchschnitt, sagt er. Um eine Matheschularbeit zu schreiben, reicht es ja nicht aus, Zeitung zu lesen, so seine Erklärung. Sein Lieblingsfach ist Deutsch. Weil wir ab und zu auch über etwas anderes reden, als nur Schulstoff. Diskussionen über Aktuelles. Seine Zukunft lässt sich der 15-Jährige offen. Studieren will er jedenfalls. In welche Richtung es gehen soll, dafür hat er ja noch mehrere Jahre Zeit zum Entscheiden. Nur eines scheint für ihn ausgeschlossen: Politiker zu werden.
Das Thema sei im Allgemeinen für die Jugend eben nicht wichtig. Was im Parlament passiert, interessiert sie nicht, meint der Feldkircher. Schließlich gebe es genügend andere Sachen im Leben eines jungen Menschen. Felix Teufel etwa fährt gerne Ski, meistens im Montafon. Weitere Hobbys: Schnaps brennen mit dem Opa, sagt er und grinst ein wenig. Wenn man dann Steuern zahlt, wird vielleicht auch die Politik interessanter.
Zur Person: Felix Teufel
- Landessieger im EuropaQuiz
- Geboren: 4. Oktober 1995
- Ausbildung: 5. Klasse des BRG Rebberggasse, Feldkirch
- Hobby: Skifahren
Weitere Preisträger
- AHS Unterstufe : Daniel Bösch, BG Lustenau;
- BHS: Rene Ziegler, HAK Bregenz;
- BMS: Michael Gottstein, HAS Bludenz;
- Hauptschule/NMS: Sebastian Ratz, Hauptschule Bezau.
- Das Bundesfinale findet vom 27. bis 29. April in Feldkirch statt.