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"Teufel" ringen Astrachan nieder

Der Alpla HC Hard zeigt im EHF-Cup vor 800 Fans gegen starke Russen eine überzeugende Leistung. Die Chance auf den Aufstieg ist intakt.

Mit einer bärenstarken Leistung schlägt der ALPLA HC Hard im Hinspiel der dritten EHF-Cuprunde vor 800 begeisterten Fans in der Sporthalle am See das ebenfalls starke Team HC Zarja Kaspija Astrachan 28:24 (14:13) und hat damit alle Chancen für den Aufstieg ins Achtelfinale. Was die Gäste zu Beginn der Partie auf den Hallenboden zauberten, ließ Schlimmes befürchten. Denn üblicherweise erwartet man sich von russischen Teams einen groß gewachsenen Abwehrriegel, der aufgrund der körperlichen Vorteile ein Übermaß an Bewegung nicht nötig hat. Ganz anders Astrachan: zwar sehr wohl mit großen Spielern besetzt, aber unerwartet flink in der Seitwärts- und Vorwärtsbewegung. Die Harder Angreifer wirkten von den frühen Störaktionen verunsichert, die meisten Würfe von Watzl & Co. blieben im Block hängen. Da Astrachan auch im Angriff tadellos durch die Harder Abwehr marschierte, führten die Russen nach zwölf Minuten mit 7:2. Hätte Hard-Goalie Thomas Huemer nicht erneut einen “Sahne-Tag” erwischt, wäre der Rückstand bereits deutlich höher ausgefallen.

Tluczynski verletzt

In Überzahl (15. bis 18. Minute) kämpften sich die Hausherren auf 7:9 heran, zwingend in dieser Phase Janis Glusaks und Andriy Kuzo, die sowohl in der Abwehr als auch im Angriff Akzente setzten. Weniger erfolgreich, weil von einer Muskelverletzung gehandicapt, agierte Trainer-Sohn Maciek Tluczynski im linken Rückraum. Der Pole wurde Mitte des ersten Abschnitts vom Harder Eigengewächs Dominik Schmid und später von Deni Gasperov erstaunlich gut ersetzt. Nun waren die “Roten Teufel” im Spiel angekommen, die Deckung stand kompakter, weil beweglicher und im Angriff wurden die Kombinationen geduldig ausgespielt. Der Lohn für diese Geduld zeigte sich nach 27 Minuten: Stefan Watzl, der eine seiner besten Darbietungen im Harder Dress bot, netzte zum 12:12 ein – Astrachan war besiegbar, mit einer 14:13-Führung wurden die Seiten getauscht.

Hard zeigt große Moral

Und Huemer & Co. kamen voller Selbstvertrauen aus der Kabine, man merkte es der Tluczynski-Truppe an, dass sie den Sieg gegen die Russen unbedingt schaffen wollten. Es entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen, Hard lag zumeist mit ein bis zwei Toren in Front, doch ein für das Rückspiel befreiender Vorsprung wollte sich nicht einstellen. Die größte Chance darauf tat sich um die 40. Minute auf. Gluskas holte mit Kräfte raubendem Einsatz am Kreis Siebenmeter um Siebenmeter heraus, die Kuzo (mit acht Toren einer der Väter des Erfolges) zunächst sicher verwertete. Dennoch überließ er einen Strafwurf Michael Knauth, der am eingewechselten Zweier-Goalie scheiterte. Eine Minute darauf verzeichnete auch Kuzo einen Fehlwurf und so stand es nach 42 Minuten statt 22:18 plötzlich 20:19 – ärgerlich. Doch die Heimischen zeigten Moral, kämpften verbissen weiter und ließen in den letzten fünf Minuten kein Gegentor mehr zu. So gab es am Ende einen 28:24-Sieg zu feiern.

Alpla HC Hard – Astrachan 28:24 (14:13)
Tore Hard: Watzl 9, Kuzo 8/3, Glusaks 4, Jochum 3/2, Knauth 3, Schmid.
Tore Astrachan: Orlov 7/3, Kaynarov 6, Predybaylov 3, Lomakin 3, Poletaev 2, Demchenkov 2, Kolotev.

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