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Testangebot in NÖ bleibt solange es nötig ist aufrecht

Es brauche Gewissheit über das neue Testregime.
Es brauche Gewissheit über das neue Testregime. ©APA/AFP/ALEX HALADA
Am Donnerstag fand in Niederösterreich eine Corona-Lagebesprechung statt. Vom Bund erwartet man sich "zeitnah" klare Vorgaben zu den geplanten Lockerungen und der Zukunft der Teststrategie.

Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) haben nach einer Corona-Lagebesprechung am Donnerstag in St. Pölten vom Bund gefordert, dass die Verordnung über geplante Lockerungen ab 5. März "zeitnah" veröffentlicht wird. Derzeit sei die Belastung durch Covid-Patienten in den Spitälern "verkraftbar", sagte Pernkopf. Mit März werden die Öffnungszeiten der Landesimpfzentren eingeschränkt.

Niederösterreich fordert "zeitnah" Verordnung vom Bund

Pernkopf übte vor Journalisten massive Kritik an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), weil in Sitzungen viele Fragen offen bleiben würden. Königsberger-Ludwig betonte, es brauche auch Gewissheit über das neue Testregime, damit man zeitgerecht die Systeme in Niederösterreich darauf ausrichten könne. Als Vorbereitung für den Herbst "muss jetzt an Parametern gearbeitet werden, wann wieder Maßnahmen gesetzt werden müssen", forderte die Gesundheitslandesrätin.

Königsberger-Ludwig zeigte sich optimistisch, dass Maßnahmen demnächst wie vom Bund angekündigt auch in Niederösterreich fallen gelassen werden können. "Voraussetzung ist natürlich, dass die Prognosen halten", betonte sie. Wegen der Omikron-Variante werde eine hohe Zahl an Neuinfektionen registriert, erwartet wird eine Seitwärtsbewegung. Über den sich rasch ausbreitenden Omikron-Subtyp BA.2 wisse man noch zu wenig. "Für uns in Niederösterreich ist klar: Wir werden weiter auf der vorsichtigen Seite bleiben", betonte Pernkopf. Man werde auch das Testangebot aufrechterhalten, solange es notwendig ist.

Höhepunkt der Corona-Welle mit Anfang März erwartet

Der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle wird in den Kliniken Ende Februar/Anfang März erwartet. Bei der Hotline 1450 wird aktuell eine konstant hohe Zahl an Anfragen verzeichnet. "Es kann noch keine Entwarnung geben, es kann aber auch sehr schnell nach unten gehen", meinte Pernkopf mit Blick auf andere Länder.

Bei der Belegung auf Intensivstationen zeigt sich laut dem Landesvize eine "Entkoppelung von den hohen Infektionszahlen". Am Donnerstag wurden 28 Personen intensivmedizinisch betreut, der Höchststand waren 132 Patienten am 12. und 13. April 2021. Der Rekordwert an Corona-Erkrankten auf der Normalstation wurde am 20. November 2020 mit 614 verzeichnet, am Donnerstag waren es 400. Die Hälfte der Betroffenen befinde sich wegen und die Hälfte mit Covid im Krankenhaus, hielt Pernkopf fest. Derzeit könnten 90 Prozent des normalen Operationsbetriebes durchgeführt werden. Gleichzeitig gebe es aber eine hohe Ausfallsrate beim Personal, weil Mitarbeiter an Corona erkrankt sind.

Öffnungszeiten in den Landesimpfzentren verkürzt

Lag der Höchstwert an verabreichten Covid-Schutzimpfungen bei 30.000 täglich, so sind es nun nur mehr 1.500 bis 2.000. Daher werden die Öffnungszeiten der derzeit neun Landesimpfzentren eingeschränkt. Ab März wird von Mittwoch bis Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr und am Samstag von 9.00 bis 14.00 Uhr offengehalten. Teilweise übersiedeln die Zentren an kleinere Standorte, das Landesimpfzentrum in der Messe Wieselburg soll aufgrund der Messeaktivität geschlossen werden. Auch die Impfbusse werden künftig nicht mehr sieben Tage pro Woche unterwegs sein. Das Angebot könne aber jederzeit innerhalb von wenigen Tagen in die Höhe gefahren werden, betonte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka. Bisher wurden 3,6 Millionen Dosen verabreicht. Knapp 77 Prozent der Bevölkerung ab fünf Jahren sind zumindest teilgeimpft, rund 75 Prozent sind voll immunisiert.

Derzeit knapp 68.000 Personen in Quarantäne

Die höhere Infektiosität der Omikron-Variante zeigt sich vor allem auch bei der Zahl der Personen in Niederösterreich, die sich in Quarantäne befinden: Zu Jahresbeginn waren es rund 7.000, am Donnerstag fast 68.000 Menschen. Täglich werden 11.000 bis 12.000 behördliche PCR-Testungen durchgeführt, davon sind 7.000 bis 8.000 Freitestungen. Appelliert wurde, dass Betroffene erst freitesten kommen sollen, wenn sie 48 Stunden symptomfrei sind und ein Antigentest negativ ausfällt. "Fast niemand ist am fünften Tag schon negativ", meinte Chwojka. Weiters wurde geraten, die Stoßzeit bei den Drive- und Walk-Ins von 8.00 bis 10.00 Uhr zu vermeiden.

Insgesamt wurden seit Pandemiebeginn 30 Millionen Testungen in Niederösterreich durchgeführt. Davon waren 21 Millionen Antigen- und neun Millionen PCR-Tests. Seit am 28. Februar 2020 im Bundesland die erste Corona-Infektion bei einem Schüler aus dem Bezirk Hollabrunn nachgewiesen wurde, sind 442.709 Personen positiv getestet worden. Derzeit gibt es rund 49.000 aktive Fälle.

(APA/Red)

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