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Terror-Warnungen: Retourkutsche aus Kroatien

Kroatien lässt eine Terrorwarnung der britischen Regierung nicht auf sich sitzen. Nun mahnte das kroatische Außemininisterium die Bürger zu Vorsicht wenn diese als Touristen in Großbritannien verweilen.

Wenige Tage nach Bekanntwerden von britischen Reisehinweisen, wonach es in Kroatien eine “grundlegende Bedrohung durch Terrorismus und Organisierte Kriminalität” gebe, hat nun auch das kroatische Außenministerium seine Reiseinformationen für Großbritannien aktualisiert. Darin wird den Bürgern zu Vorsicht wegen möglicher Terroranschläge auf der Insel gewarnt, meldet die kroatische Nachrichtenagentur Hina am Dienstag.

Es gebe zwar keinen Grund, von Reisen nach Großbritannien abzusehen, heißt es in den am Montag aktualisierten Reisehinweisen des kroatischen Außenministeriums. “Wir raten aber zu Vorsicht angesichts der Tatsache, dass London im Juli 2007 von einem Terroranschlag betroffen war. Im Laufe der vergangenen Jahre gab es mehrere Versuche des globalen Terrornetzwerks Al Kaida, neue Terroranschläge zu planen. Auch Splittergruppen der IRA in Nordirland sind wieder aktiv, die in der Vergangenheit verschiedene Ziele in Großbritannien angegriffen haben.”

Nach mehreren aufsehenerregenden Morden im Mafia-Stil in Kroatien hatte das britische Außenministerium Kroatien-Reisende vor möglichen Anschlägen in der beliebten Tourismusdestination gewarnt. “Anschläge können wahllos stattfinden, auch an Orten, die von Ausländern frequentiert werden”, schrieb das Foreign Office in den rechtzeitig vor Beginn der Sommersaison aktualisierten Reisehinweisen. Zudem berichtete der britische Rundfunksender BBC vorige Woche äußerst kritisch über das Versagen der Behörden im Kampf gegen Kriminalität und Korruption und zitierte einen einheimischen Journalisten, wonach das Balkanland – anders als Italien – nicht ein Staat mit Mafia, sondern “eine Mafia mit Staat” sei.

Der kroatische Außenminister Gordan Jandrokovic reagierte am Donnerstag empört auf die britischen Warnungen. “Wir sind über diesen böswilligen Text entsetzt, der nicht der Wahrheit entspricht”, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenminister Michael Spindelegger (V) in Zagreb. Es habe zu Ostern in Kroatien bereits mehr Touristen als in den vergangenen Jahren und nicht den geringsten Vorfall gegeben, unterstrich Jandrokovic. Es sei bereits Kontakt mit der britischen Botschaft aufgenommen worden, “um herauszufinden, warum das in dieser Form herausgegeben wurde”. Die britische Botschaft in Zagreb teilte daraufhin mit, dass London niemals von Reisen nach Kroatien abgeraten habe. Das Außenministerium habe nur auf die latente Terrorgefahr im Land hingewiesen. Dies hat nun auch das kroatische Außenministerium in Bezug auf Großbritannien getan.

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