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Termine: Sprach(los) - Carl Lampert Woche 2019

Monsignore Georg Schelling, geboren 1906 in Buch, ließ sich seiner Sprache nicht so leicht berauben – im Gegenteil: Er erhob seine Stimme. Im Bild: Georg Schelling mit den Mitarbeitern des Volksblattes.
Monsignore Georg Schelling, geboren 1906 in Buch, ließ sich seiner Sprache nicht so leicht berauben – im Gegenteil: Er erhob seine Stimme. Im Bild: Georg Schelling mit den Mitarbeitern des Volksblattes. ©Kath. Kirche Vorarlberg/Archiv der Diözese Feldkirch, Nachlass Fussenegger
Veranstaltungen in Nenzing - Göfis - Rankweil - Bregenz - Fraxern -  Buch - Feldkirch - Dornbirn - Hohenems.

Die Nationalsozialisten beraubten viele Menschen ihrer Sprache. Das Carl Lampert Forum verleiht ihnen eine Stimme. Und weil es sehr viel zu hören gibt, finden im Rahmen der heurigen Carl Lampert Woche die Veranstaltungen von November bis Jänner statt.

Feldkirch (PDF) Sprechen, Verschweigen, Lügen, die Wahrheit sagen - es gibt viele Arten, Sprache anzuwenden und viele Arten, wie man sie verliert. Die heurige Carl  Lampert Woche (29. Oktober 2019 bis 17. Jänner 2020) greift diese Themen unter dem Titel „Sprach(los)“ auf und hält die Erinnerung an jene wach, die keine Stimmen im Heute mehr haben.

Ließ sich nicht berauben
Monsignore Georg Schelling, geboren 1906 in Buch, ließ sich seiner Sprache nicht so leicht berauben – im Gegenteil: Er erhob seine Stimme. Als Chefredakteur des Vorarlberger Volksblattes publizierte der Geistliche ungezählte kritische Artikel gegen das NS-Regime. Die Konsequenz: sieben Jahre Konzentrationslager. Selbst in diesen Jahren gelang es ihm, anderen Menschen das Leben zu retten. Diesem mutigen Mann widmet die Carl Lampert Woche drei Veranstaltungen und eine Ausstellung. Dabei wird auch eine Studie über sein Leben, die das Carl Lampert Forum in Auftrag gegeben hat, von den Autoren Wolfgang Weber, Linus Weber und Michael Fliri präsentiert.

Ermordet, weil er sagte und tat, was er dachte
Der seliggesprochene Otto Neururer sagte und tat auch während des Nationalsozialismus das, von dem er überzeugt war. Dies kostete ihn sein Leben: 1940 wurde der Tiroler Priester wegen verbotener Ausübung des Priesteramtes im KZ Buchenwald brutalst ermordet. Kürzlich ist ein Kinofilm über ihn in Tirol angelaufen. „Hoffnungsvolle Finsternis“ wird am 15. November erstmals in Vorarlberg gezeigt – im Beisein von Lucas Zolgar, einem der Hauptdarsteller.    

Über 60.000 Menschen gerettet
Carl Lutz, Schweizer Vizekonsul, rettete über 60.000 Jüdinnen und Juden vor dem sicheren Tod. Seine Heldentaten wurden lange Zeit verschwiegen. Die Carl Lampert Woche hält die Erinnerung an ihn mit einem Film und einer Ausstellung wach – seine Schwiegertochter wird bei der Filmvorführung (7. November) und der Ausstellungseröffnung (8. November) dabei sein.

Sprache heute
Ein weiterer Aspekt von Sprache führt in die heutige Zeit und wird am 11. November mit der Veranstaltung „Im Netz von Wahrheit und Lüge - Meinungsbildung im Zeitalter von Facebook, Instagram, Twitter & Co“ thematisiert. In den sozialen Medien wird Sprache oft verfälschend verwendet und instrumentalisiert – Stichwort „Fake-News.“
Auch dem versucht sich die Carl Lampert Woche entgegenzustellen. Denn: „Information ist schnell, aber Wahrheit braucht seine Zeit“, erklärt Elisabeth Heidinger, Geschäftsführerin des Carl Lampert Forums.

Freifahrt beim Verkehrsverbund Vorarlberg
zu  Veranstaltungen der Carl Lampert Woche. Tickets unter www.vmobil/Bus&Bahn/Veranstaltertickets

Carl Lampert Wochen-Termine - "Sprach(los)" www.carl-lampert.at
in Nenzing - Göfis - Rankweil - Bregenz - Fraxern -  Buch - Feldkirch - Dornbirn - Hohenems :

  • Dienstag, 29. Oktober: Vom "Anschluss" zum Krieg, Vortrag von Meinrad Pichler in Rankweil, Kleiner Vinomnasaal, 20 Uhr.
  • Sonntag, 3. November: Monsignore Georg Schelling - Ein Leben für die Seelsorge und im Widerstand. Präsentation einer Studie über das Leben von Georg Schelling in Nenzing, Ramschwagsaal, 17 Uhr.
  • Donnerstag, 7. November: Carl Lutz - Der vergessene Held. Dokumentarfilm im Metrokino Bregenz im Rahmen des Filmforums, 20 Uhr.
  • Freitag, 8. November: Der Dichter Hans Eschelbach. Gründungsversammlung des gleichnamigen Vereines, anschließend liest der Schauspieler und Regisseur Kurt Sternik Texte von Hans Eschelbach in Fraxern, Jakob-Summer-Saal, 18 Uhr.
  • Freitag, 8. November: "Carl Lutz und das legendäre Glashaus". Eröffnung der Ausstellung in Bregenz, Herz-Jesu-Kirche, 18.30 Uhr.
  • Sonntag, 10. November: Monsignore Georg Schelling - Widerstand der Kirche, damals und heute. Erinnerungen von Zeitzeugen an Msgr. Georg Schelling, anschließend Präsentation des neuen Buches „Msgr. Georg Schelling (1906-1981). Annäherungen an eine Priesterbiographie“ von Wolfgang Weber, Linus Weber und Michael Fliri. In Buch, Pfarrkirche und Gemeindesaal, 8.45 Uhr.
  • Sonntag, 10. November: Wohin bringt ihr uns? Gottesdienst im Gedenken an die zwei Euthanasieopfer aus Nenzing. In Nenzing, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.
  • Sonntag, 10. November: Im Scherz darf man die Wahrheit sagen. Hebräischer Lieder- und Erzählabend in Feldkirch, Johanniterkirche, 17 Uhr (warme Kleidung).
  • Sonntag, 10. November: Wort-Gottes-Feier der christlichen Kirchen von Bregenz im Gedenken an Carl Lutz in Bregenz, Herz-Jesu-Kirche, 19.30 Uhr.
  • Montag, 11. November: Im Netz von Wahrheit und Lüge - Meinungsbildung im Zeitalter von Facebook, Instagram, Twitter & Co. Inputs & Diskussion mit Medienschaffenden aus Vorarlberg. In Göfis, Carl-Lampert-Saal, 19.30 Uhr.
  • Mittwoch, 13. November: Todestag des seligen Carl Lampert. In Pfarrkirche Göfis, 16 Uhr Mahnwache für die Menschlichkeit zur Todesstunde des selig. Carl Lampert, 19 Uhr Gedenkgottesdienst mit Bischof Benno Elbs.
  • Freitag, 15. November: Hoffnungsvolle Finsternis. Sondervorstellung des Kinofilms über Pfarrer Otto Neururer. In Göfis, Carl-Lampert-Saal, 19.30 Uhr.
  • Freitag, 22. November: 4. Vorarlberger Zeitgeschichtetag - Zeitgeschichte des Sports. In Dornbirn, Rathaus, 14 Uhr.
  • Mittwoch, 27. November: Sprachlose Opfer. Enthüllung eines Denkmales für die Hohenemser Euthanasie-Opfer. In Hohenems, ehem. Armenhaus (Kaiserin-Elisabeth-Straße 8), 11.30 Uhr.
  • Sonntag, 15. Dezember: Sprache und Menschenrechte - Vorarlberger Tag der Menschenrechte. In Dornbirn Spielboden, 15 Uhr.
  • Donnerstag, 9. Jänner 2020: Monsignore Georg Schelling - Ein Leben für die Seelsorge und im Widerstand. Präsentation des neuen Buches „Msgr. Georg Schelling (1906-1981). Annäherungen an eine Priesterbiographie“ von Wolfgang Weber, Linus Weber und Michael Fliri. In Hohenems, Salomon-Sulzer-Saal, 20 Uhr.
  • Freitag, 17. Jänner 2020: Angesichts brutalster Gewalt nicht verstummt - Monsignore Georg Schelling. Eröffnung der Ausstellung über Georg Schelling in Feldkirch, Carl Lampert-Archiv, 18 Uhr

Quelle: Kath. Kirche Vorarlberg/Willi

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