Termin: Info-Abend in Meiningen zum Rhesi-Projekt
Aus aktuellem Anlass findet am kommenden Freitag, den 26. April um 19 Uhr im Pfarrsaal Meiningen eine Veranstaltung des Vereins „Bürgerinitiative RheSiNat“ in Zusammenarbeit mit dem Meininger Wasserverein statt.
Diese Bürgerinitiative besteht aus nutzungsberechtigen Koblachern und Koblacherinnen. Es geht um das Projekt RHESI, welches die Bevölkerung dem Rhein entlang in massiven Aufruhr versetzt. Die Vorwürfe richten sich vor allem gegen die Projektleiter und Landeshauptmann Markus Wallner. Bekämpft wird unter anderem eine nicht notwendige Dammabrückung. Man befürchtet sowohl finanziell als auch ökologisch eine bevorstehende Katastrophe und bezeichnet dies bereits als „Jahrhundertverbrechen“. Der Vorwurf lautet: „Mangelnde und falsche Informationen, unsachliche einseitige Beurteilungen und zu wenig exakte Untersuchungen.“
Es geht unter anderem um die 250 Hektar Landwirtschaftsflächen, die dem Projekt zum Opfer fallen sollen und um die 25 Milliarden Euro, die das Projekt bis zur Fertigstellung kosten soll.
Dazu müssten enorme Mengen der Meininger Waldflächen gerodet werden. Ebenso der Trainingsplatz des SK MEININGEN im Rheinvorland müsste aufgegeben werden, Ersatzfläche gibt es derzeit keine. Meininger Landwirte würden zum Teil bis zur Hälfte ihrer landwirtschaftlichen Nutzflächen verlieren. 15,4 Hektar Grundfläche sollen laut Planvorhaben RHESI die Dammabrückung Koblach/Meiningen für die Flussbettaufweitung des Rheins ausmachen. Trotz dessen, dass der Meininger Ehbach vor 90 Jahren von den Meiningern verlegt wurde, würde er nun an seinen ehemaligen Verlauf zurückverlegt werden. Dies hat abermals Waldrodungen zur Folge. Der Rhein soll mit Aufweitungen und Trittsteinen, welche den Durchfluss verlangsamen, erweitert werden, sodass der Rhein zum Rinnsal werden würde – vermeintlich im Sinne der Hochwasserprävention.
Jedoch werden diese Veränderungen bei einem Extremhochwasser zu Auflandungen und Verklausungen führen, was wiederum zu Stauungen und Dammbrüchen führt, so die Fachexperten.
Der Koblacher Bürgermeister Fritz Maierhofer äußerte sich in einer Aussendung dahingehend, dass es bei der Rheindammabrückung in Meiningen und Koblach weniger um den Hochwasserschutz gehe, sondern vielmehr nur um eine ökologische Maßnahme für die Genehmigung des RHESI Projekts. Für den Meininger Wasserverein ist ohnehin die Hochwassersicherheit im Bereich der Meininger Dammabrückung in Frage gestellt.
Am 03.07.2017 sagte Projektleiter Dr. Markus Mähr, dass für die Hochwassersicherheit keine Dammabrückung erforderlich ist. Wenn das Projekt RHESI wie geplant durchgeführt wird, müsste der Trinkwasserversorgungsbrunnen in Mäder entfernt werden. Ein Trinkwasserersatz würde dann von Feldkirch-Matschels hergeleitet werden, wozu eine Wasserleitung nordwestlich oder südlich von Meiningen erbaut werden müsste. Weiters wären neue Trinkwasserbrunnen in Feldkirch-Matschels und Oberriet – Loseren (CH) zur Ersatzwasserbeschaffung geplant, die dann mittels einer Notverbindung mit Mäder und Kriessern (CH) und ebenso mit den Wasserwerken zusammengeführt werden.
Wir verweisen nochmals auf § 1 WRG 1959, der besagt, dass ein Anschlusszwang möglich ist, sobald im Abstand von 50 Metern zum Grundstück mit Hausbrunnen eine öffentliche Wasserversorgungsleitung besteht und die eigene Versorgung mit Hausbrunnen die wirtschaftlichen Interessen der öffentlichen Wasserversorgung gefährden könnte.
Der Wasserverein Meiningen kämpft seit 2007 für den Erhalt unserer Meininger Hausbrunnen und für den Schutz des Trinkwassers und dessen Qualität. Am 17.05.2009 fand die erste von uns initiierte Volksabstimmung betreffend „Zentrale Trinkwasserversorgung für Meiningen“ statt. Mit einem 97,5 prozentigen NEIN und der höchsten Wahlbeteiligung an einer Volksabstimmung in der zweiten Republik in Österreich stimmten die Meininger mit einem klaren JA für Ihre Hausbrunnen. Ein klares NEIN zum Wasserverkauf an die Rankweiler Wassergenossenschaft gab es bei der Vollversammlung der Agrargemeinschaft Meiningen am 28.04.2012. Die am 23.06.2013 dazu durchgeführte Volksabstimmung bestätigte dies mit 85,9 Prozent.
Für den Wasserverein Meiningen ist dieses Planvorhaben RHESI nicht zukunftstauglich. Die Gesamtsituation muss überdacht und genauere Untersuchungen müssen durchgeführt werden. Vorrang hat die Hochwassersicherheit und der Schutz unserer Grundwasserreservoirs, welche zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar sind. Wir sind nicht grundsätzlich gegen das Projekt RHESI, vielmehr möchten wir alle auffordern, sich bei der kommenden Veranstaltung zu informieren und sich Alternativen anzusehen. Gerne können auch neue Ideen und Vorschläge eingebracht werden.