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Tempo 140, Vilimsky, 12-Stunden-Tag! Das sagt Hofer

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Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) spricht im "ZIB 2"-Interview über den Beginn der Testphase für Tempo 140 auf der Westautobahn und auch über die Durchsetzung des Zwölfstundentages im Parlament.
Tempo 140 auf zwei Teststrecken
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Vilimsky attackiert Van der Bellen

In Österreich wird gegen den Trend der Tempolimits auf zwei Autobahnabschnitten die erlaubte Geschwindigkeit testweise auf 140 km/h angehoben. Auf den Strecken der Autobahn A1 mit insgesamt 120 Kilometern Länge darf ab August tagsüber schneller gefahren werden, wie Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Dienstag mitteilte.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf Autobahnen ansonsten 130 km/h, ein Tempolimit aus dem Jahr 1974. Inzwischen seien die Fahrzeuge viel sauberer und sicherer geworden, meinte Hofer. Es handle sich um ein Pilotprojekt, das zunächst ein Jahr dauern solle.

Teststrecken
Teststrecken ©APA

“Wenn der Pilotversuch funktioniert, die Verkehrssicherheit weiter gegeben ist und die Messwerte in Ordnung sind, dann wäre das Ziel, auch auf anderen Streckenabschnitten die neue Höchstgeschwindigkeit zu erlauben”, sagte Hofer weiter. Dafür infrage kämen aber weniger als die Hälfte der Autobahnkilometer der Alpenrepublik. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kritisierte, dass der Bremsweg zunehme. Außerdem sei der Spritverbrauch höher und damit stiegen auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen.

Verkehrsminister Hofer (FPÖ) zu Tempo 140

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) erklärt im “ZIB 2”-Interview, welche Werte bei der Evaluierung nach der einjährigen Testphase gemessen werden und wie es dann mit Tempo 140 weitergeht.

Kritik von allen Oppositionsparteien

“Tempo 140 schadet der Umwelt und ist eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer”, kritisierte Hofers Vorgänger Jörg Leichtfried (SPÖ). “Bei Tempo 140 ist mit 20 Prozent mehr Schadstoffemissionen als bei Tempo 130 zu rechnen. Vergleicht man den Schadstoffausstoß mit Tempo 100, erhöhen sich die Emissionen sogar um 50 Prozent”, rechnete der ehemalige Verkehrsminister in einer Aussendung vor. Schnellfahren würde außerdem “kaum Zeitersparnis” bringen, dafür aber eine “viel größere Unfallgefahr”, warnte der SPÖ-Nationalratsabgeordnete. Leidtragende seien aufgrund der höheren Lärmbelästigung die Anrainer.

“Österreich hat einen Verkehrsminister, der sich nicht um die Sicherheit im Verkehr kümmert und eine Umweltministerin, die sich nicht um die Umwelt schert”, kritisierte der Klubobmann der Liste Pilz, Bruno Rossmann. “Es liegt ja wohl klar auf der Hand, dass ein höheres Tempo auch einen höheren Schadstoff-Ausstoß bedeutet. Wir rasen also mit Tempo 140 noch schneller in den Klimakollaps.” Auch er betonte, dass neben der Umweltbelastung auch Spritverbrauch, Lärmpegel und Unfallrisiko steigen. Rossmann sieht im Pilotprojekt ein “populistisches Ablenkmanöver” der Regierung.

“Puren Populismus” konstatierte auch der Verkehrssprecher der oberösterreichischen Grünen, Severin Mayr. “Eine Maßnahme, die kaum Zeit, aber mehr Umweltbelastung bringt. Mit dieser Retropolitik will Hofer offenbar von den wirklichen Problemen in der Verkehrspolitik ablenken. Mit mehr Gas auf der Autobahn sind diese sicher nicht zu lösen”, sagte Mayr in einer Aussendung. Wenn der Minister etwas beschleunigen solle, “dann den Öffi-Ausbau”, forderte er.

Die NEOS kritisierten in einer Aussendung, dass Tempo 140 den Steuerzahlern teuer zu stehen komme. Denn es bringe “zusätzliche Emissionen und macht zusätzliche Klimainvestitionen notwendig”, meinte Umweltsprecher Michael Bernhard. “Der Verkehrsminister greift hier die Lebensqualität der Österreicherinnen und Österreicher an und schämt sich nicht einmal dafür. Haltung sieht anders aus.”

Hofer zur Causa Vilimsky

Auch zur Causa Vilimsky äußert sich Norbert Hofer im “ZIB 2”-Interview. Van der Bellen sei ein frustrierter Grüner und nicht sein Präsident, sagte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Eine Meinung, die FPÖ-Regierungskoordinator Norbert Hofer nicht teilen will.

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