Telefonstreich: Melonis Berater zurückgetreten

Der diplomatische Berater Melonis, Francesco Talò, trat zurück, wie die Regierungschefin bei einer Pressekonferenz am Freitag berichtete. Er zog die Konsequenz aus der Tatsache, dass sein Büro die Premierministerin mit den Komikern telefonisch verbunden hatte.
Nach Telefonstreich: Melonis Berater zurückgetreten
Meloni sagte bei einer Pressekonferenz, der Vorfall habe die "Oberflächlichkeit" ihres diplomatischen Büros deutlich gemacht. "Der Anruf wurde nachlässig behandelt", sagte die Regierungschefin. Sie betonte, dass sie nach dem Anruf Verdacht geschöpft hatte und dies ihrem Büro gemeldet habe, es seien jedoch keine Maßnahmen ergriffen worden.
Meloni: "Diese Angelegenheit wurde nicht gut gehandhabt"
"Diese Angelegenheit wurde nicht gut gehandhabt, es tut uns allen leid, Botschafter (Francesco) Talò hat die Verantwortung dafür übernommen", sagte Meloni. Die Premierministerin betonte, sie bedauere den Rücktritt Talòs, denn dieser habe in ihrem ersten Jahr im Amt gut gearbeitet. Sie habe bisher über 80 internationale Telefongespräche geführt. In der ersten Amtszeit habe kein Premierminister so viele diplomatische Kontakte gepflegt wie sie, erklärte Meloni.
Italienische Regierungschefin war einem Anrufer auf den Leim gegangen
Die italienische Regierungschefin war einem Anrufer auf den Leim gegangen, der sich als Azali Assoumani ausgab, Präsident der Afrikanischen Union (AU) und zugleich Staatschef der Komoren, wie ihr Büro am Mittwoch in Rom bestätigte. In Wahrheit steckte dahinter das russische Duo Wowan und Lexus, das im Vorjahr auch schon den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) genarrt hatte. Sie hatten sich ihm und anderen europäischen Stadtchefs gegenüber als der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko ausgegeben.
Meloni ging Wowan und Lexus auf den Leim
Melonis Büro bestätigte, dass es ein solches Telefonat am 18. September im Vorfeld der UNO-Generalversammlung New York gegeben habe. Auszüge des Telefonats wurden in Russland veröffentlicht, beispielsweise von der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die beiden Russen - mit bürgerlichen Namen Wladimir Kusnezow und Alexej Stoljarow - hatten auf diese Weise mehrfach schon ausländische Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten hereingelegt.
Meloni mit "einigen Ideen" zum Ukraine-Krieg
Meloni sagte mit Blick auf den seit Februar vergangenen Jahres laufenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, es gebe "große Müdigkeit auf allen Seiten". Als Zitat wird der Satz wiedergegeben: "Die Zeit naht, in der jeder verstehen wird, dass wir einen Ausweg brauchen." Sie habe dazu auch "einige Ideen", wolle aber noch auf den richtigen Moment warten.
(APA/Red)