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Teile von OÖ noch unter Wasser

In Oberösterreich hat sich die Hochwassersituation am Mittwoch weiter generell entspannt. In den Donaugemeinden allerdings nach wie vor dramatisch.

Während in anderen Landesteilen erstmals Bezirke wieder „hochwasserfrei“ meldeten und selbst in der schwer betroffenen Stadt Steyr die Aufräumungsarbeiten begannen, standen im Machland im Bezirk Perg zahlreiche Ortschaften weiter unter Wasser. Die oberösterreichischen Flüsse einschließlich der Donau wiesen durchwegs fallende Tendenz auf. Auch in Grein, dort betrug der Pegelstand aber immer noch 14,65 Meter.

„Die Lage ist teilweise weiterhin angespannt, aber sie ist überschaubar“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber. Zu diesem Zeitpunkt waren landesweit rund 6.600 Feuerwehrleute im Einsatz. Am Höhepunkt der Hochwasserkatastrophe am vergangenen Montag waren es 13.000 gewesen. „Dass die Situation aber immer noch angespannt ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in Oberösterreich weiterhin 60 Straßen gesperrt sind“, so Huber. Zu Wochenbeginn waren mehr als 90 Straßen unpassierbar gewesen.

In Wien erreichte die Donau in Wien Mittwochmittag ihren bisherigen Höchststand. Um 13.00 Uhr pendelte sich der Pegel Korneuburg bei 7,82 Meter ein, hieß es in der städtischen Hochwasserzentrale (MA 45): „Wir rechnen damit, dass das die Spitze ist.“ Gegenüber den Morgenstunden betrug der Zuwachs nur noch drei bis fünf Zentimeter. Ein Sinken des Pegels wurde frühestens für den Abend erwartet.

„Das Hochwasser ist im Griff und wird abgeführt“, sagte ein Sprecher. Es gebe weiterhin keinen Grund zur Besorgnis. Die Donau führte am Mittwoch 10.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, 3.040 Kubikmeter davon flossen durch die Neue Donau. Das Freizeitareal „Copa Cagrana“ war rund zwei Meter hoch überflutet. Unter Wasser stand auch das Betriebsgelände im Bereich des Alberner und Freudenauer Hafens. Glimpflich endete ein Zwischenfall unterhalb der Nordbrücke: Zwei Schleppkähne hatten sich in den Morgenstunden losgerissen. Sie konnten bei der Reichsbrücke wieder eingefangen werden, ohne dass es zu Sach- oder Personenschäden kam.

Im Land Salzburg hat sich die Lage nach dem Hochwasser stark beruhigt. Die Pegelstände sind unter die Warngrenzen gesunken, am Nachmittag kam sogar in weiten Teilen des Landes wieder die Sonne durch. Die Auspump- und Aufräumarbeiten waren aber noch überall im Gang. Die Pioniere des Bundesheeres sind heute, Mittwoch, und morgen noch damit beschäftigt, in den Gemeinden Hintersee (Flachgau) und Eben im Pongau jeweils eine Brücke zu errichten, damit abgeschlossene Ortsteile wieder erreichbar werden.

Zu Problemen könnte es auch im Tennengau kommen, wo viele Heizöltanks durch die Wassermassen aus der Verankerung gerissen und beschädigt wurden. Durch die Fluten wurde das Öl weitflächig verbreitet und sickert nun in das Grundwasser. Der Bezirkshauptmann warnte die Bevölkerung, beim Trinkwasser genau auf mögliche Ölspuren zu achten. Die Höhe der Schäden im Bundesland ist zumindest ein zweistelliger Euro-Millionenbetrag, so Rudolf Seiwald, der Leiter des Katastrophenschutzreferates des Landes. Rund 1.000 Gebäude wurden unter Wasser gesetzt.

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