AA

Teenies nach Raub von Marken-Sneakern vor Gericht: Prozess in Wien vertagt

Weil das Opfer nicht vor Gericht erschien, wurde der Prozess vertagt.
Weil das Opfer nicht vor Gericht erschien, wurde der Prozess vertagt. ©APA (Sujet)
Weil sie einen Mann beim Kauf von teuren Marken-Sneakern betrogen bzw. ausgeraubt haben sollen, mussten sich drei Jugendliche am Montag vor Gericht verantworten.

Mit dem Raub von Sneakern im Wert von 220 Euro pro Paar hat sich am Montag ein Wiener Schöffengericht beschäftigen müssen. Drei Jugendliche waren angeklagt, weil sie einem Mann das teure Schuhkleid kurz nach dessen Erwerb geraubt bzw. ihn um das Kaufgeld betrogen haben sollen. Das Opfer hatte allerdings zuvor mehrere Jugendliche angeheuert, um an die limitierten Turnschuhe zu gelangen.

Prozess um Raubposse wegen limitierten Sneakers in Wien

Ein Schuhgeschäft auf der Mariahilfer Straße veranstaltet immer wieder exklusive Verkäufe von limitierten Auflagen diverser Marken-Sneakers. So auch am 21. September 2019, als der begehrte Adidas Yeezy auf den Markt kam. Dazu mussten potenzielle Käufer in einer Liste eingetragen sein und öfter zu einer bestimmten Zeit im Geschäft auftauchen. Wenn der Käufer beim Aufruf seines Namens anwesend ist, qualifizierte er sich für den Erwerb des teuren Schuhs.

Das Prozedere ging über drei Tage, für so manchen Interessenten war das zu mühsam, weshalb sie einige Jugendliche engagierten, damit sie sich an deren Stelle anstellten. Für den Job gab es 25 Euro. "Manchmal haben wir auch 50 bis 100 Euro bekommen", erzählte ein Angeklagter am Montag vor Gericht über die Vorgehensweise, die er schon öfter mitmachte. Wie so oft wurde der 15-Jährige im Vorfeld von einem Interessenten per Telefon kontaktiert, um sich wieder für ihn anzustellen. Als er am 21. September beim Geschäft an der Reihe gewesen wäre, tauchte der Käufer mit dem versprochenen Geld allerdings nicht auf.

Dass der Jugendliche ohne Geld da stand, soll das Opfer mitbekommen haben. Er drückte ihm 220 Euro in die Hand, um für ihn ein zweites limitiertes Paar zu erstehen. Denn pro Käufer durfte nur ein Paar erworben werden. "Die werden dann für das Doppelte oder Dreifache im Internet verkauft", meinte der 15-Jährige. Er habe sogar mitbekommen, dass am Stephansplatz solche Sneakers um bis zu 6.000 Euro an Touristen verkauft worden sind.

Burschen bestreiten vor Gericht Vorwürfe: "Wir waren das nicht"

Der 15-Jährige soll laut Opfer nach der Anschaffung jedoch verschwunden sein, was der Jugendliche in Abrede stellte. "Ich bin gleich nach Hause gegangen, nachdem mein Auftraggeber nicht aufgetaucht ist."

Als der Mann das Geschäft verließ, um den 15-Jährigen zu suchen, kamen zwei weitere Jugendliche auf ihn zu und verlangten Geld, ansonsten würde er den beauftragten Kauf nicht erhalten. Die nun beschuldigten 16- und 18-Jährigen sollen ihn in den Schwitzkasten genommen haben und ihm sein Paar Schuhe geraubt haben. "Wir waren das nicht", sagten die Burschen vor Gericht.

Wie viele Sneakers der Mann schlussendlich gekauft hat, ist unklar. Bei der Vernehmung mit der Polizei sprach er sogar von vier Paar Schuhen. "Er ist meiner Meinung nach selbst schuld, wenn er Fremden soviel Geld übergibt", meinte der Storemanager im Zeugenstand. Das Opfer erschien trotz Zeugenladung und Anruf der Richterin nicht vor Gericht. Weil er der Hauptbelastungszeuge ist, musste die Verhandlung auf den 16. März vertagt werden. Da soll auch das Video aus einer Überwachungskamera vorgespielt werden, denn der Storemanager bekam den Raub nicht mit und das Opfer machte bei seinen Einvernahmen unterschiedliche Angaben.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 7. Bezirk
  • Teenies nach Raub von Marken-Sneakern vor Gericht: Prozess in Wien vertagt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen