Unter dem Motto “Seit 100 Jahren ein aha-Erlebnis” feiert das Technische Museum Wien den runden Geburtstag vom 13. März bis 21. Juni mit einem 100-tägigen Jubiläums-Programm und einem 100-stündigen “Open Museum” im Juni. Details dazu hat TMW-Chefin Gabriele Zuna-Kratky Montag Abend in Wien präsentiert.
Zwei Mal im Leben, so heißt es, gehe man ins Technische Museum: einmal an der Hand des Vaters, einmal mit dem Sohn an der Hand. “Wir sind angetreten, das grundlegend zu ändern”, sagte Zuna-Kratky und verwies auf die Besucherstruktur: 30 Prozent der Gäste seien bereits Schüler im Klassenverband, mehr als die Hälfte der Besucher Frauen. Noch mehr Interessenten will das Haus mit den Feiern zum 100-jährigen Bestehen anlocken.
Für die zentrale Schau “Quergeblickt” habe man einen unkonventionellen Ansatz gewählt, betonte Zuna-Kratky: Einerseits sollen “Rückblicke”, etwa in die Rolle des Museums in der NS-Zeit, “Einblicke”, u.a. hinter die Kulissen der Schausammlung, und “Ausblicke”, etwa in zukünftige virtuelle Ausstellungen, einen umfassenden Blick auf das Museum ermöglichen. Andererseits bringen neun in Wien lebende Künstler mit ihren “Interventionen” eine Außenperspektive auf das Museum ein.
So wird etwa ein riesiges Megaphon von Werner Reiterer an der Außenseite des Museums dessen Inhalte akustisch in den öffentlichen Raum kommunizieren. Und Miriam Bajtala macht die Namen zweier jüdischer Gründer des Museums wieder sichtbar, die auf der Ehrentafel des Museums seit der Nazi-Zeit fehlen. Oliver Hangl will in einer Live-Performance am 17. Juni eine elektrische Riesenmaschine bauen, wofür zwischen 12. März und 30. April alte, noch funktionierende Haushaltsgeräte im TMW gesammelt werden.
Hangls Performance ist bereits Teil des Jubiläums-Höhepunkts “100 Stunden Open Museum” vom 17. bis 21. Juni. In dieser Zeit hat das Haus rund um die Uhr geöffnet. Bundespräsident Heinz Fischer wird diesen Programmteil eröffnen, am 20. Juni findet ein Festakt mit Oldtimer-Corso statt. Zum Jubiläum erscheint im Ueberreuter Verlag auch eine 450-seitige Publikation über die Geschichte des Museums, dessen Wurzeln bis in das “Physikalische Kabinett” der Habsburger Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreichen.
Ergänzt wird das Jubiläumsprogramm durch zahlreiche weitere Veranstaltungen wie einen Auftritt der “Science Busters”, Vorträgen und Spezialführungen sowie einer Web-Ausstellung (http://www.100jahretmw.at).
Details zum Programm gibt es im Internet unter http://www.technischesmuseum.at/