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Teamporträt Portugal - Vierte EM-Teilnahme in Serie

Portugals Fußball-Nationalmannschaft etabliert sich als EM-Dauergast. Die „Brasilianer Europas“ sind nach der geschafften Qualifikation für die EURO 2008 zum bereits vierten Mal in Serie bei einer Endrunde vertreten.

Allerdings muss das Team des brasilianischen Erfolgscoaches Luiz Felipe Scolari in Österreich und der Schweiz im Kampf um den ersten „großen“ Titelgewinn erstmals ohne den „Weltfußballer von 2001“ und mit 127 Einsätzen (32 Tore) Rekord-Teamspieler Luis Figo auskommen.

Seitdem an der EM-Endrunde 16 anstelle von nur 8 Teams teilnehmen dürfen, überstanden die dabei immer mit Figo angetretenen Portugiesen jeweils die Vorrunde. 1996 (in England) scheiterten die „Rot-Grünen“ im Viertelfinale an Tschechien (0:1), 2000 (in Belgien/Niederlande) im Halbfinale knapp an Frankreich (1:2 nach Verlängerung) und bei der EM 2004 blieb Figo und Co. nur aufgrund eines Treffers von Griechenlands Charisteas (57.) im Finale in Lissabon der erhoffte Heimsieg verwehrt.

Dazu holten die Portugiesen bei Figos letztem Auftritt im Nationaltrikot bei der WM in Deutschland im vergangenen Jahr den vierten Platz. Vor der Zeit der „Goldenen Generation“ rund um Inter-Mailand-Mittelfeldspieler Figo, Rui Costa, Team-Rekordtorschütze (47 Tore in 88 Spielen) Pauleta und Co. hatte sich der vierfache WM-Teilnehmer (1966, 1986, 2002, 2006) nur zweimal wirklich ins Rampenlicht gespielt. Bei der WM 1966 (in England) wurde die von Portugals Fußball-Idol Eusebio angeführte Nationalmannschaft Dritter, bei der EM 1984 (in Frankreich) kam erst im Halbfinale gegen die Gastgeber (2:3 nach Verlängerung) das Aus.

Scolari will den EM-Titel
Geht es nach dem 59-jährigen Scolari soll die titellose Zeit nun endlich vorübergehen. „Felipao“, Nachfolger von Antonio Oliveira und der erste Ausländer als Teamchef Portugals seit 1966 (damals der Brasilianer Otto Gloria), war im Jänner 2003 mit großen Ambitionen angetreten, wie er damals betonte: „Ich habe mit Kuwait den Golf-Cup gewonnen und war mit Brasilien Weltmeister (Anm./2002). Jetzt fehlt mir nur noch der EM-Titel.“

In der Qualifikation waren die Portugiesen, bei denen der seit 2003 (und vorerst bis 2012) in Diensten von Manchester United stehende 22-jährige Jungstar Cristiano Ronaldo mit acht Quali-Toren herausragte, allerdings alles andere als souverän, holten gegen die restlichen drei Topteams Polen (1:2 in Polen/2:2), Serbien (1:1/1:1) und Finnland (1:1 in Finnland) keinen einzigen Sieg und mussten daher lange um das Endrundenticket zittern.

Neben dem „sportlichen Wellental“ sorgte auch Coach Scolari für negative Schlagzeilen, stand kurz vor dem Rauswurf, nachdem er dem serbischen Teamspieler Ivica Dragutinovic während eines Handgemenges am Ende des Quali-Spiels Portugal – Serbien am 12. September in Lissabon einen Faustschlag ins Gesicht hatte verpassen wollen. Schlussendlich war „Big Phil“ aber mit einer 35.000-Euro-Geldstrafe vom Verband und einer Sperre für drei Matches vonseiten der UEFA davongekommen. Deshalb durfte er erst wieder beim aufstiegsentscheidenden 0:0 gegen Finnland an der Linie stehen.

PORTUGAL:
Größe: 92.345 km2
Einwohner: 10,6 Mio.
Hauptstadt: Lissabon
Staatsform: Republik
BIP (Dollar pro Kopf): 19.800
Verband: Federacao Portuguesa de Futebol (FPF), gegründet 1914
Homepage: http://www.fpf.pt
FIFA-Beitritt: 1923, UEFA 1954
Ausrüster: Nike
Dressen: Rot-Grün
EM-Teilnahmen: 5 (1984, 1996, 2000, 2004, 2008)
Größte Erfolge: WM-Dritter 1966, WM-Vierter 2006, Vize-Europameister 2004
FIFA-Weltrangliste: 8.
Teamchef: Luiz Felipe Scolari (seit 1. Jänner 2003)
Bekannteste Spieler: Cristiano Ronaldo, Nani (beide Manchester United), Deco (Barcelona), Pepe (Real Madrid), Simao, Maniche (beide Atletico Madrid)

 

(Text: APA)

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