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"Te Deum" im Linzer Mariendom

Rund 8.000 Besucher füllten den Dom
Rund 8.000 Besucher füllten den Dom ©APA (Kurt Groh/Linz 09)
Rund 8.000 Besucher haben am Nationalfeiertag einem der größten Musikereignisse in der Geschichte des Linzer Mariendoms beigewohnt: Das "Te Deum" in C-Dur von Anton Bruckner wurde im Rahmen von Linz Kulturhauptstadt Europas als "Te Deum der Tausend" zu einem wahren Gigantomanie-Musikexperiment. Nach Angaben der Organisatoren wirkten mehr als 1.000 Sänger und Musiker an der Aufführung mit.

Ein Experiment, das trotz trockener Akustik mehr als gelungen ist. Quantität und Qualität schlossen sich an diesem Abend ausnahmsweise nicht aus. Dem Werk gingen wie angekündigt Orgelimprovisationen von Rudolf Jungwirth und Wolfgang Kreuzhuber an der Chor- und der Rudigierorgel voraus.

Wer sich auf romantische Klänge im neugotischen Ambiente gefreut hatte, wurde schnell aus den Träumen gerissen. Gänzlich “un-bruckner-like” glänzte vor allem Domorganist Kreuzhuber mit wahren Halbton-Kaskaden und forderte sein Publikum mit extremer Chromatik in allen möglichen Registern.

Während der Besucher noch von den Klängen der großen Rudigier-Orgel beschallt wird, reißt das Gebilde plötzlich ab. Zu hören ist für einige Momente nur das tiefe C des 32-Fuß-Pedals. Erst nach einigen Augenblicken stimmt das gesamte Orchester, das mit dem Chor im Haupteingang unter der Orgel Stellung genommen hatte, sich auf diese Klang-Basis ein.

So schlossen die ersten Takte des “Te Deum” nahtlos an. Ein Chor von Hunderten Stimmen drang an die Ohren der Besucher. Mit dem erweiterten Domchor waren zudem noch das Collegium Vokale Linz, der Chor des Diözesankonservatoriums, der Chor des Musikgymnasiums, der Brucknerchor und Kirchenchöre aus Linz und Umgebung zur Aufführung angetreten. Eine Klangfülle, die sich in den einzelnen Stimmen aber dennoch immer in erstaunlicher Homogenität auszeichnete.

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