TBC-Infoveranstaltung im Vallülasaal

Landesveterinär Nobert Greber kennt die Zahlen für Vorarlberg. „Von 309 Proben bei Rotwild, die landesweit untersucht wurden, waren sieben positiv”, quantifiziert Greber die Größenordnung. 9500 Untersuchungen von Rindern ergaben, so der Fachmann weiter, dass sieben Einzeltiere in sieben Beständen von TBC betroffen waren. „Das ist jedoch kein Grund zur Hysterie”, beruhigt Greber die Gemüter, „denn die Übertragungsgefahr auf den Menschen ist gleich Null.”
Kerngebiete der TBC
Wildbiologe Hubert Schatz sieht in „großen Tierkonzentrationen über längere Zeit” die größte Gefahr. Er empfiehlt „dort zu löschen, wo es brennt” und die Rotwildabschüsse in den TBC Kerngebieten, im Wasserstubental und im hinteren Klostertal, drastisch zu erhöhen. „Es ist in unserem ureigensten Interesse”, erklärte Landesjägermeister Ernst Albrich, „die TBC bei Rotwild zu bekämpfen.” Es müsse jedoch zielgerichtet und strategisch erfolgen, sonst verbreite sich die Krankheit noch mehr. Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, ist konsequentes Handeln notwendig, vor allem was die Abschusspläne betrifft.
Probleme der Jäger
Als Obmann der Hegegemeinschaft Gaschurn-Partenen beleuchtete Walter Dich die Situation im hintern Montafon. „Die touristische Nutzung der Wälder, Alpin-Camping und Paragleiter erschweren es uns, den Wildbestand effektiv zu reduzieren”, erklärt Dich. Trotzdem werde alles getan, die Abschussquote zu erfüllen. Auch durch das Einzäunen der Wildfütterungen und die Kalkung der Flächen im Frühjahr sollen Kontakte zwischen Wild- und Nutztieren verhindert werden. In der anschließenden Diskussion kritisiert Klaus Sahler, dass am Podium zwar viele Zahlen genannt wurden, aber im Ernstfall, so der besorgte Landwirt, „stehen wir Bauern mit leeren Händen da”.