Tausende nutzten AMS-BerufsInformationsZentren

239 AMS-Beschäftigte arbeiten für das BerufsInformationsZentrum.
Kein Ausbildungsweg bevorzugt
Die Beratung bevorzugt keinen Ausbildungsweg, ist also nicht mit einer "Lehrlingsbörse" oder eine Initiative "Frauen in Technikberufe" vergleichbar, und sie steht Schülern, Lehrlingen und Studenten genau so offen wie älteren Beschäftigten, die sich noch einmal beruflich neu aufstellen wollen.
"Menschen, die sich beruflich umorientieren oder weiterqualifizieren möchten, aber noch Orientierung benötigen, sind eingeladen, in eines der 73 BerufsInformationsZentren zu kommen und dort ihre eigenen Stärken und Interessen besser kennenzulernen, berufliche Möglichkeiten zu entdecken oder Bewerbungsstrategien zu entwickeln", so Johannes Kopf, Vorstand des AMS Österreich.
Kritik am AMS
Wobei die Umorientierungsmöglichkeiten nicht überall auf Gegenliebe stoßen. Da sich während des Corona-Lockdowns viele Beschäftigte aus Gastronomie und Hotellerie umgeschult haben, kam von Branchenvertretern Kritik am Arbeitsmarktservice. "Wir vermitteln nach Qualifikation - kommt einer als Koch, wird er als Koch vermittelt", erklärte dazu Kopf. Dieser Grundsatz werde aber durchbrochen wenn sich jemand für ein Fachkräftestipendium entscheide. Und er werde auch für die FIT-Programme durchbrochen, etwa um den Frauenanteil in technischen Berufen zu erhöhen. Dies entspreche dem Willen der Sozialpartner und der Politik.
AMS-BerufsInformationsZentrum bemerkt Trend
Den Trend hin zu technischen Berufen bemerkt auch das BIZ in Wien Leopoldstadt, und es gebe mehr Interesse an sozialen Jobs, wie etwa in der Pflege, hieß es heute vor Journalisten. Im Regelfall würden die Ratsuchenden für einen Termin kommen um sich zu orientieren, es sei aber auch eine weitergehende Beratung durchaus möglich.
Geflüchtete aus anderen Ländern in Berufsinformationszentrum
Erst gestern seien über 200 geflüchtete Menschen im BIZ in der Leopoldstadt gewesen, vorwiegend aus Afghanistan, dem Irak und Iran. Ukrainer hingegen nur wenige. AMS-Chef Kopf führt das darauf zurück, dass sie große Erwartungen hätten, bald wieder in ihre Heimat zurückzukehren. "Mein dringender Appell: Bitte mit der Integration beginnen", so Kopf. Selbst wenn eine Lehrausbildung drei oder vier Jahre dauere und sich schon bald die Möglichkeit zur Rückkehr ergebe, sei die Zeit mit einer Lehrstelle sinnvoll genutzt worden.
Wie dynamisch der Arbeitsmarkt ist zeigte Kopf heute anhand der Arbeitsmarktströme: Knapp 300.000 Menschen würden jährlich direkt den Arbeitsplatz wechseln und rund 770.000 Personen in den Arbeitsmarkt neu oder wieder einsteigen.
Höherer Anteil an Akademikern
Beim Thema Lehre verwies Kopf darauf, dass die Anzahl der Lehrabschlüsse am gesamten Bildungsspektrum seit Jahrzehnten nahezu stabil bei rund 40 Prozent liegt. Drastisch abgenommen hat der Anteil der Menschen, die nur Pflichtschulabschluss haben - 1971 waren das noch knapp 60 Prozent, 2020 nur mehr fast 20 Prozent. Demgegenüber steht ein deutliche Plus bei den Akademikern: Ihr Anteil stieg in dem Zeitraum von rund zwei auf fast 20 Prozent an.
(APA/Red)