Tabakpreise steigen mit 1. April wieder – Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen

Der Griff zur Zigarette wird in Österreich bald wieder teurer: Mit 1. April wird die Tabaksteuer auf 83,50 Euro je 1.000 Stück angehoben. Die Tabakindustrie gibt diese Erhöhung zum Teil bereits ab März an die Konsumenten weiter. Raucher müssen dann 20 bis 30 Cent mehr pro Packung bezahlen. Diese Preiserhöhung trifft aber nicht nur die Konsumenten, auch die Trafikanten zahlen drauf.
Was Trafikant Christian Hafner zur Preiserhöhung sagt:
Während der Staat die Tabaksteuer erhöht, bleibt vielen Trafikanten nichts anderes übrig, als den Verlust aus eigener Tasche zu decken. Und das in einem Gewerbe, das fast ausschließlich von Menschen mit Beeinträchtigungen getragen wird. VOL.AT hat mit Trafikant und Fachgruppenobmann Christian Hafner gesprochen:
Mit 1. April wird die Tabaksteuer in Österreich erneut angehoben. Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das je nach Marke einen Aufschlag von 20 bis 50 Cent pro Packung. Besonders stark betroffen sind sogenannte risikoreduzierte Produkte wie „Heets“. Dort steigt die Steuerlast um 50 Cent – eine Belastung, die nicht vollständig an die Kundschaft weitergegeben wird.
"Keine andere Möglichkeit angesichts der Budgetsituation"
„Eigentlich müsste man die Preise sogar um einen Euro anheben, um die volle Steuer weiterzugeben“, erklärt Christian Hafner, Fachgruppenobmann der Trafikanten in Vorarlberg gegenüber VOL.AT. Man wolle die Belastung für die Kundinnen und Kunden jedoch nicht in voller Höhe weitergeben. „50 Cent zahlt der Kunde, die anderen 50 Cent tragen wir Trafikanten.“ Dass diese Entlastung auf eigene Kosten erfolgt, sei aus Sicht Hafners notwendig gewesen – auch wenn es schmerzt: „Leider gab es angesichts der Budgetsituation keine andere Möglichkeit.“
Kaufverhalten verändert sich
Schon jetzt sei ein verändertes Verhalten im Handel spürbar: „Viele greifen seltener zu oder nutzen den Anlass, um mit dem Rauchen aufzuhören oder das Suchtverhalten zu verlagern“, so Hafner. In Vorarlberg sei die Lage vergleichsweise stabil, da die Nachbarländer – insbesondere Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein – beim Tabakpreis über Österreich liegen.
Wachsender Einkaufstourismus in Ostregion befürchtet
In anderen Bundesländern wie Niederösterreich, der Steiermark oder dem Burgenland sieht das anders aus. Diese Regionen grenzen an Länder mit deutlich niedrigeren Preisen. „Dort rechnet man wieder mit einer starken Zunahme des grenzüberschreitenden Einkaufsverkehrs“, sagt Hafner.
Sozialpolitische Dimension
Christian Hafner betont auch die besondere Rolle der Trafiken in Österreich: „Trafiken werden in Österreich von Menschen mit Beeinträchtigungen geführt.“ Die Kombination aus sinkendem Verkaufsvolumen, gesetzlich fixierten Preisen und steigenden Betriebskosten bringe viele in Bedrängnis. „Wir als Menschen mit Beeinträchtigung müssen die reduzierte Marge selbst tragen“, so Hafner. Die Anpassungen treffen damit nicht nur Raucherinnen und Raucher – sondern auch jene, die vom Trafikgewerbe leben.
(VOL.AT)