Die Wohnanlage besteht aus insgesamt drei Baukörpern. Das Kopfhaus, zu dem noch ein Garten gehörte, stammt aus Anfang des 20. Jahrhunderts. In dem Gebäude war früher die Metzgerei Kopf beheimatet und trägt viel zum Charme dieses Platzes bei. Die Entscheidung, das Kopfhaus zu sanieren und auszubauen wurde getroffen, damit der Ortskern in seiner Art erhalten bleibt, erklärt Christopher Purtscher von APX Architektur Purtscher Xander. Das Kopfhaus wurde mit einer neuen Fassade versehen und schalltechnisch auf den letzten Stand gebracht. In dem komplett generalsanierten Haus wurden in den beiden oberen Stöcken zwei Wohnungen eingeplant. Ein Geschäftslokal soll den ersten Stock, der über einen überdachten doppelseitigen Treppenaufgang erreichbar ist, komplettieren. Der hintere Gebäudeteil des ursprünglichen Hauses musste weichen. Auf dem neu geschaffenen Platz wurden zwei Baukörper dazugebaut. Insgesamt haben in dem Ensemble von Alt und Neu neben dem Geschäftslokal noch 11 Wohneinheiten ihren Platz gefunden. Die beiden Häuser haben einen eigenen Lift, der die Tiefgarage mit den Wohnungen verbindet. Die Tiefgarage hat den positiven Nebeneffekt, dass die Pkws von der Oberfläche verschwinden und dadurch ein angenehmer und attraktiver Außenraum entsteht, so Architekt Purtscher.
Der Umgebung angepasst
Die dreigeschossigen Neubauten haben sich von den Gebäudeausmaßen her dem Kopfhaus und der Umgebung angepasst. Damit bleibt die Wohnanlage bescheiden und unauffällig im Hintergrund und fügt sich harmonisch in den Ortskern ein, erklärt Purtscher. Die nördlichen und westlichen Fassaden sind durch vertikale Elemente geprägt. Raumhohe schmale Fenster werden von versetzten Holzelementen abgetrennt. Der Lift wurde in Sichtbeton-Türme, die das Dach der Häuser überragen, eingebaut. Die Fassade der Erschließungsbereiche wurde ebenfalls in Holz belassen. Die südliche Hauptausrichtung der Kleinwohnanlage wird von großen Terrassen, komplett raumhoher Verglasung und großzügigen Grünflächen in den Erdgeschossen dominiert.
Barrierefrei und zentrale Lage
Dass bei der Planung und Ausführung auf das barrierefreie Wohnen in den Neubauten geachtet wurde, lässt sich an den beiden Rollstuhlfahrern erkennen, die in den beiden Erdgeschosswohnungen der Wohnanlage Hummelbergstraße wohnen. Einer von ihnen ist Ingo Sonderegger. Er ist im Oktober 2007 in seine 118 Quadratmeter große Wohnung eingezogen. Für ihn war es wichtig eine Wohnung zu finden, die zentral liegt. Durch die Lage meiner Wohnung ist alles Wichtige gut erreichbar. Neben der Bushaltestelle liegt ein Lebensmittelgeschäft in unmittelbarer Nähe der Wohnanlage.
Küche dient auch als Möbelstück
Die Wohnung wird vom 54 Quadratmeter großen Wohn-Ess-Koch-Bereich dominiert. Von diesem aus gibt es einen direkten Zugang auf die teilweise überdachte Terrasse und den Garten. Der Küchenblock ist in der Sondereggerschen Wohnung nicht nur auf seine Funktion beschränkt, er fungiert in diesem Raum auch als ein Möbelstück, so der Wohnungsbesitzer. Die Küche wurde auf Ingo Sonderegger angepasst. Sie ist nicht nur wegen der besseren Erreichbarkeit von Kochutensilien niederer und für Rollstuhlfahrer unterfahrbar die Kästchen sind auch auf Rollen und können bei Bedarf weggefahren werden.