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Sykoras Abschied

Es war ein Abschied mit viel Wehmut. Auf jener Piste, auf der Thomas Sykora seinen ersten und seinen letzten Weltcup-Sieg gefeiert hat, nahm der 33-jährige am Sonntag seinen Hut und sagte dem aktiven Sport ade.

Sein Wissen wird er in Zukunft als Co-Kommentator im ORF zum Besten geben. Es war nicht ganz das schöne Ende, wie es sich „Syki“ vielleicht erträumt hätte. Denn die Qualifikation für den zweiten Lauf verfehlte der Niederösterreicher als 43. des ersten Laufs mit 2,52 Sekunden Rückstand klar. Doch die Fans dankten ihm für seine Leistungen mit Ohren betäubendem Applaus. Da kamen auch bei Sykora die Gefühle ins Spiel. “Es ist viel Wehmut dabei, ich habe hier viele schöne Stunden erlebt.” Seine Frau vergoss gemeisam mit ihm auch ein paar Tränen.

“Ich bereue nicht, dass ich es noch einmal versucht habe, noch einmal zurückgekommen bin. Ich war im Sommer dabei, hatte sogar einige Bestzeiten im Training. Aber die Entwicklung zu immer kürzeren Skiern war für mein Knie einfach nicht gut”, erklärte Sykora seine Beweggründe. Dass das Knie schmerzt musste er auch bei seinem Abschiedsrennen zur Kenntnis nehmen. Umso richtiger war seine Entscheidung.

Sykora ist im Slalom mit neun Siegen nach wie vor Nummer zwei hinter Thomas Stangassinger (10) in Österreich und auch in der ewigen Bestenliste scheint er noch immer auf Platz sechs auf. 37 Mal fuhr er im Weltcup in die Top Ten, gestoppt wurde seine Karriere von zwei Patellarsehnen-Rissen im Knie. Nach dem zweiten beim Einfahren am 6. Jänner 1999 in Kranjska Gora 1999, kehrte er nach zwei Jahren Pause überraschend noch einmal zurück – doch die Zeit und die Entwicklung war gegen ihn.

STRECKBRIEF

Geb. 18.5.1968 in Tulln
Wohnort: Göstling/Ybbs
Größe – Gewicht: 1,90 m – 92 kg
Verein: SC Göstling/Hochkar/Niederösterreich
Ski: Atomic – Schuhe: Atomic
Beruf: Maturaschüler
Hobbies: Tennis, Fußball, Musik

Größte Erfolge (jeweils Slalom):

Olympia-Dritter 1998 in Nagano, Slalom-Weltcupsieger 1996/97,
1997/98, Slalom-Europacupsieger 1995/96

Siege (9):
96 Kitzbühel, 96 Lillehammer, 97 Park City, 97 Madonna, 97 Kransjka Gora, 97 Chamonix, 97 Wengen, 98 Kranjska Gora, Kitzbühel II

Zweiter (9):
93 Val d’Isere, 94 Kitzbühel, 95 Lech I und II, 96 Sestriere, 97 Breckenridge, 97 Sestriere, 98 Schladming, 98 Kitzbühel I

Dritter (3):
92 Madonna di Campiglio, 94 Chamonix, 96 Veysonnaz

WM:
1993 (9. Slalom)
1997 (9. Slalom)

Sykora wurde nach der Saison 1997/98 an der linken teilweise
eingerissenen Patellarsehne operiert, die dann im Comeback-Rennen am
6. Jänner 1999 in Kranjska Gora riss und Sykora zu einer Pause bis
2001 zwang. Seine beste Platzierung nach seinem Comeback war Platz 23
in Aspen II, ansonsten verpasste der Niederösterreicher entweder die
Qualifikation fürs Finale der besten 30 oder schied aus.

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