AA

Süßwasser-Quallen wieder da

Passend zu den hohen Temperaturen sind auch die Süßwasser-Quallen in unseren Gewässern unterwegs. Unter anderem im Entlastungs-Gerinne und den Altarmen der Donau.

Die etwa zwei Zentimeter großen Quallen sind nach Angaben von Experten für Menschen harmlos und haben auch nichts mit mangelhafter Qualität der Badegewässer zu tun. Es ist vielmehr eine Frage der Temperatur, ist es lange heiß, tauchen die Quallen in kleineren Gewässern und Buchten von Seen auf.  

  
Die rund zwei Zentimeter großen Quallen der Art Craspedacusta sowerbyi waren bei uns ursprünglich nicht heimisch, man vermutet, dass sie mit tropischen Wasserpflanzen eingeschleppt wurden. 

 
Die meiste Zeit lebt die Tierart völlig unbemerkt als winzige, nur bis zu zwei Millimeter große Polypen in den Gewässern auf Pflanzen oder auch am Gewässergrund und ernährt sich dort etwa von Kleinkrebschen oder Einzellern. Während andauernder Hitze-Perioden – die genauen Umstände sind noch wenig erforscht – produziert der Polyp dann plötzlich eine neue Generation an so genannten Medusen, also Quallen. Die Meduse wird – ähnlich wie eine Pflanzenknospe – einfach vom Polypenkörper abgeschnürt.  

  
Wenn sie schwimmfähig ist, verlässt sie den Polypen und ernährt sich von allerlei Kleintieren. Wie auch bei Meeresquallen verfügen ihre bis zu 400 Tentakel über Nesselzellen, die bei Berührung gleichsam explodieren und die Beute lähmen. Für die menschliche Haut ist Craspedacusta offenbar kein Problem. 

 
Berichte über Vernesselungen sind bisher nicht bekannt. Die Tiere liegen häufig kopfüber – wenn man so sagen kann – am Gewässergrund. Zeitweise kommt Bewegung in die Qualle, durch Kontraktionen ihres Schirms kämpft sich das Tier bis zur Wasseroberfläche, um sich anschließend wieder fallen zu lassen.  

  
Die Quallen sind die Sexual-Generation ihrer Tierart, nur sie produzieren Eier bzw. Spermien. Aus dem befruchteten Ei entwickelte sich dann eine winzige, bewimperte Larve, die sich an geeigneter Stelle festsetzt und zum Polypen auswächst. Die Quallengeneration dient auch der Verbreitung der Art, da die Polypen relativ unbeweglich sind.  

  
Craspedacusta sowerbyi wird während heißer Sommer immer wieder in österreichischen Gewässern beobachtet. Sie bewohnt stehende und langsam fließende Gewässer. Neben Altwässern in Wien kommt sie auch vereinzelt in Schottergruben und sogar größeren Seen vor. Selbst aus dem Bodensee gibt es Berichte über das Vorkommen der Süßwasserqualle.  

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 22. Bezirk
  • Süßwasser-Quallen wieder da
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen