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ÖSV-Kombinierer im WM-Massenstart-Bewerb ohne Medaille

Am Freitag wurde die WM-Entscheidung auf der Skisprungschanze zum Massenstart-Bewerb in Liberec nachgetragen. Masenstart-Bewerb 

Österreichs Nordische mussten nach dem zweiten WM-Tag in Liberec, an dem es zwei Bewerbe mit Chancen auf Edelmetall gegeben hatte, enttäuscht Bilanz ziehen. Nachdem bei der Premiere des Damen-Skispringens Daniela Iraschko den vierten Platz belegt hatte, verpasste am späten Freitagnachmittag auch Christoph Bieler im Massenstart-Bewerb der Nordischen Kombination die nach dem 10-km-Lauf am Vortag noch möglich scheinende Medaille.

 

Der 31-jährige Tiroler klassierte sich nach zwei Sprüngen auf jeweils 95,0 Meter an der sechsten Stelle, 8,5 Punkte oder vier Meter hinter Bronze. Den Titel sicherte sich der US-Amerikaner Todd Lodwick in seiner Comeback-Saison nach zweijähriger Pause mit 2,3 Punkten Vorsprung auf den Deutschen Tino Edelmann und 10,8 auf den Franzosen Jason Lamy Chappuis. Dank seiner Goldenen und jener von Lindsey Van im Springen führen die USA die Medaillenwertung an.

Bieler hatte im ersten Durchgang des am Vortag abgebrochenen Bewerbs seine Chance vertan. Bei erneut enorm schwierigen Bedingungen fehlte dem Absamer etwas die Lockerheit. “Die Verhältnisse hätten einen radikaleren Sprung vertragen”, sagte Bieler, der sich im zweiten Durchgang um vier Plätze verbesserte, aber seine erste Einzelmedaille doch klar verpasste. “Das ist ärgerlich, der Massenstart wäre unser Bewerb gewesen, aber den haben wir vergeigt. Aber wir haben noch drei Chancen”, erklärte der Team-Olympiasieger und -Weltmeister.

Cheftrainer Alexander Diess hätte sich den Bewerb nach eigenen Worten anders vorgestellt. Doch schon nach dem Langlauf war nur noch Bieler im Medaillenrennen gewesen, nach dem ersten Sprung rutschte auch er ab. “Schade, denn Lamy Chappuis hat bewiesen, dass von dieser Position noch viel möglich war.” Der Franzose war als 20. nach dem Laufen sogar hinter Bieler gelegen. “Unsere Zuversicht ist aber weiter da”, versicherte Diess.

Er muss das Team für den Einzelbewerb von der Normalschanze am Sonntag (09.45/15.15/live ORF 1) allerdings umstellen. Denn Lukas Klapfer fiel mit einer Virusinfektion aus, konnte am Freitag nicht antreten und wurde wegen der Ansteckungsgefahr in ein anderes Quartier verlegt. So wird neben Bieler, Stecher und Gruber wohl der etwas verkühlt gewesene Willi Denifl als vierter Athlet aufgeboten. Die endgültige Entscheidung fällt nach dem Training am Samstag.

Mario Stecher schien nach dem ersten Sprung auf 101 m viel Boden gutzumachen, doch die Konkurrenz ließ sich nicht abschütteln. So musste sich der 31-jährige Steirer, der beim zweiten Sprung schlechte Bedingungen erwischte (84,5 m) mit Rang 22, ex aequo mit dem Salzburger Bernhard Gruber, begnügen. “Die Enttäuschung war gestern größer, heute war nicht mehr so viel herauszuholen. Es gibt aber noch drei Bewerbe”, erklärte der Seefeld-Sieger. Gruber war als starker Springer nicht zufrieden. “Es war, als ob ich nur drüberfahren würde über die Schanze, ich habe wenig Gefühl aufbauen können. Ich hätte mir mehr erwartet”, erklärte Gruber.

Lodwick kombinierte nach zweijähriger Abwesenheit vom Weltcup, in der er nicht speziell trainiert hatte, perfekt. “Das war mein Tag”, jubelte der 32-Jährige nach dem zweiten WM-Titel eines US-Kombinierers nach Johnny Spillane 2003 im Sprint. “Dafür bin ich zurückgekommen, ich habe mich auf diese WM konzentriert”, betonte der Athlet aus Steamboat Springs, der bereits nach dem Laufen geführt hatte.

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