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ÖSV hofft auf Team-Gold und Druckabbau

Zwar steht am Mittwoch "nur" der Teambewerb auf dem Programm doch vor allem dem arg gebeutelten Herren-Team würde eine Goldene auch in dieser Disziplin sehr gut zu Gesicht stehen. Modus

Titelverteidiger Österreich ist mit dem Sextett Kathrin Zettel, Andrea Fischbacher, Michaela Kirchgasser, Klaus Kröll, Reinfried Herbst und Marcel Hirscher am Start, mit Teams wie USA, Schweiz, Italien oder Frankreich lauert jedoch starke Konkurrenz.

 

Und durch die Tatsache, dass der Bewerb, der sich aus Super-G und Slalom zusammensetzt, diesmal nicht am WM-Ende, sondern mittendrin stattfindet, könnte es ein ganz besonders starkes Teilnehmerfeld zu sehen geben. “Auch wir schicken eine starke Truppe ins Rennen und würden liebend gerne Gold holen”, meinte Alpinchef Hans Pum, der das Team aber aufgrund der schlechten Herren-Ergebnisse nicht unter Druck sieht. “Wir schauen nach vorne und sind positiv eingestellt.”

Gefahren wird am WM-Herren-Berg Bellevarde, was im Vorfeld im Damen-Lager kurzzeitig für heftige Diskussionen gesorgt hatte. Superstars wie Hermann Maier, Renate Götschl oder Michael Walchhofer haben Val d’Isere bereits verlassen, Benjamin Raich zieht dem Teambewerb Einzeltraining in Tirol vor. Am Mittwoch greift hingegen der aktuelle Slalom-Dominator Herbst erstmals in die WM ein. “Wenn wir im Teambewerb erfolgreich sein sollten, würde das sicher einen kleinen Teil des Drucks abbauen. Aber dafür müssen wir auch mit Hirn und nicht Harakiri fahren”, wusste Herbst.

Der Salzburger ist erst seit Montag in Val d’Isere und meinte über die Stimmung im Teamhotel Grand-Paradis: “Natürlich ist die Atmosphäre ein wenig gedämpft. Aber wenn wir alle zeigen, was wir drauf haben, dann werden wir bald wieder alle feiern und jubeln.” Der Team-Slalom stellt für Herbst gleichzeitig einen optimalen Test für den Spezial-Slalom auf selber Piste am Sonntag dar.

Bereits seinen zweiten Einsatz in Val d’Isere absolviert Teamküken Hirscher, der Slalom und Super-G bestreiten wird. “Im Teambewerb fährt man nicht nur für sich selbst, sondern für die Mannschaft und das Land. Es ist eine große Ehre, dass ich da dabei sein und für Österreich fahren darf”, erklärte der 19-Jährige, der am Montag in der Super-Kombi auf Medaillenkurs liegend ausgeschieden war.

“Natürlich ist der Druck auf ein Team wie Österreich immer groß. Aber normalerweise sollte unsere Mannschaft schon die beste sein”, meinte Kröll, der Teil des ohne Medaillenerfolg gebliebenen Super-G- und Abfahrt-Teams war. Für Kröll war ein Startverzicht im Teambewerb kein Thema. “Ich bin gefragt worden, und für mich war klar, dass ich auf jeden Fall fahre. Es ist eine Ehre und ein gutes Gefühl, wenn man für sein Land fährt.”

Bei den Damen gehen im Slalom mit Zettel und Kirchgasser die aktuell Besten der Mannschaft an den Start, im Super-G freut sich die unerschrockene Bronzemedaillengewinnerin Fischbacher auf den Einsatz. “Ich bin schon gespannt auf die Bellevarde, das wird sicher ganz interessant. Mir passt der Teambewerb auch gut rein, und so war ich dann vor dem Riesentorlauf auch schon mal auf der Piste”, sagte die Salzburgerin.

Kirchgasser freut sich über die Ansetzung des Teambewerbs zur WM-Mitte nach sechs und vor den letzten vier Einzelbewerben und die damit verbundene Aufwertung. “Goldmedaille ist Goldmedaille, auch wenn eine Einzelmedaille höher einzustufen ist. Aber hier bringt es nichts, wenn du alleine gut fährst, hier kommt es auf die Leistung aller an.” In Aare war sie im Slalom von den Leistungen der Männer “nicht so weit” entfernt, erinnert sie sich. “Mal sehen, ob ich besser oder schlechter geworden bin.”

Die Salzburgerin, die auch den Speed-Teil absolviert, sieht Österreichs als Favorit: “Wir sind gut aufgestellt. Wir haben den Super-G-Sieger von Kitzbühel, mit Fischi eine Medaillengewinnerin, die Zetti und ich sind im Slalom gut drauf und der Herbst ist sowieso in beneidenswerter Form. Und den Super-G werden wir schon irgendwie runterbiegen.” Der Mannschaftsgedanke gefällt ihr, aber sie sei ohnehin immer eine, bei der “vor dem Start und nach dem Ziel” Teamgeist angesagt sei.

Es war kurz ein Thema, dass Zettel den Teambewerb auslässt, um sich auch die Kräfte für Riesentorlauf und Slalom zu sparen. Aber wegen ihrer Slalomform kann der ÖSV auf sie nicht verzichten. “Es passt mir auch ganz gut, so kann ich die Strecke schon mal kennenlernen”, sagte die Niederösterreicherin, die nach Gold in der Kombi noch gerne “ein, oder zwei” weitere Medaillen hätte.

 

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