AA

"SUVs töten": Klimaaktivisten ließen in Wien-Hernals Luft aus Reifen von 94 Autos

In Wien-Hernals kam es zu einem Anschlag auf fast 100 SUVs.
In Wien-Hernals kam es zu einem Anschlag auf fast 100 SUVs. ©Luftnot Kollektiv (Screenshot X)/Canva
In Wien-Hernals ließen Klimaaktivisten in der Nacht auf Donnerstag die Luft aus den Reifen von 94 SUVs. Die Aktion wurde von der Gruppe "Luftnot Kollektiv" organisiert, die sich gegen den Einsatz großer Geländewagen in städtischen Gebieten richtet.

Die Klimaaktivisten bekannten sich auf X (ehem. Twitter) zu der Aktion und argumentierten ihr Handeln damit, dass SUVs in Städten wie Wien, die über ein gut ausgebautes Öffi-Netz verfügen, überflüssig seien und in erster Linie als Statussymbole dienen würden.

"2024 wird wohl das erste Jahr, das die 1,5 Grad Marke übersteigt. Die Auswirkungen der Klimakrise sind jetzt schon verheerend. Ganz Niederösterreich wurde im September wegen des Hochwassers zum Katastrophengebiet erklärt. Kurz danach starben über 220 Menschen in Spanien an Überschwemmungen. Und das ist erst der Anfang. Bis 2100 könnte sich die Erde auf über 3°C erhitzen", warnt die Gruppe "Luftnot Kollektiv".

Protestaktionen bis SUVs aus Städten verschwinden

Die Aktivisten kritisieren zudem die ihrer Meinung nach unzureichenden politischen Maßnahmen gegen die Klimakrise. Trotz 29 Weltklimakonferenzen gebe es noch kein verbindliches Abkommen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. "Es liegt also an uns, gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen vorzugehen", heißt es in der Stellungnahme auf X.

Die internationale Bewegung "Tyre Extinguishers" betont, dass die Protestaktionen fortgesetzt werden, bis SUVs vollständig aus Städten wie Wien verschwunden sind. Der Besitz solcher Fahrzeuge soll durch gezielte Störungen wie das Ablassen der Reifenluft unattraktiver gemacht werden.

41 betroffene Autos bei Polizei gemeldet

Eine konkrete Zahl zu den beschädigten Pkw lag seitens der Polizei zunächst nicht vor. "Aktuell verschafft sich die Polizei vor Ort einen entsprechenden Überblick", teilte ein Sprecher am Vormittag mit. Mit Stand 16 Uhr waren der Polizei dann 41 Pkw bekannt, die betroffen waren. "Es melden sicher aber immer mehr Personen bei der Polizei, die ebenfalls geschädigt worden sind", sagte Polizeisprecherin Julia Schick der APA.

"Anarchos": Empörung bei ÖVP Hernals

"Hier wurden 100 Hernalser Bürgerinnen und Bürger mutwillig geschädigt. Es liegt sowohl das Delikt der Besitzstörung als auch der Sachbeschädigung vor. Keine Bagatelle, die einfach achselzuckend hingenommen werden darf. Hier muss der Rechtsstaat aktiv werden und die Täter rasch ausforschen", tobt Manfred Juraczka, Bezirksparteiobmann der ÖVP Hernals, in einer Aussendung.

"Ich will in keiner Gesellschaft leben, in der Anarchos glauben, der Mehrheitsgesellschaft ihren Lebensentwurf aufzwingen zu können", so Jurazka weiter. Er fordert von Bezirksvorsteher, unverzüglich Gespräche mit der Hernalser Polizei aufzunehmen, um solche Vorfälle sofort abzustellen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 17. Bezirk
  • "SUVs töten": Klimaaktivisten ließen in Wien-Hernals Luft aus Reifen von 94 Autos
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen