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Supernova - Kritik und Trailer zum Film

Seit 20 Jahren sind der Pianist Sam (Colin Firth) und sein Freund Tusker (Stanley Tucci) ein glückliches Paar. Als bei Tusker eine frühe Demenz diagnostiziert wird, gibt Sam seine musikalische Karriere auf, um sich ganz um seinen Lebensgefährten zu kümmern. In ihrem alten Wohnmobil unternehmen die beiden eine Reise in den idyllischen Lake District in Nordengland, um Freunde, Familie und Orte ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu besuchen.

Es ist eine Herbstsonate, die der junge britische Regisseur Harry Macqueen mit "Supernova" komponiert. Das intime Porträt eines Paares, das voneinander Abschied nehmen muss, weil eine Krankheit es auseinanderreißt. Und es ist kein Liebesfilm über aufblühende Romantik, sondern ein Werk über die Liebe im Angesicht des Todes - so tieftraurig wie berührend. Am Freitag kommt das mit Colin Firth und Stanley Tucci starbesetzte Werk in die heimischen Kinos.

Supernova - Kurzinhalt zum Film

Am Beginn steht der Blick ins Universum, in den Sternenhimmel, von dem Macqueen auf die Hände zweier Männer schneidet, die sich berühren. Es ist der Gang vom Großen ins Kleine, und es ist nicht sicher, was hierbei was ist. Bereits mit den ersten Einstellungen macht Macqueen deutlich, dass es sich bei dem Pianisten Sam (Firth) und dem Schriftsteller Tusker (Tucci) um ein schwules Paar handelt, und doch geht es letztlich nicht im engeren Sinne um die Homosexualität der beiden, sondern um die universellen Fragen der Beziehung zwischen zwei Menschen und dem Loslassen.

Dabei fokussiert Macqueen, der auch das Drehbuch für "Supernova" verfasst hat, auf wenige Tage im Leben von Sam und Tusker. Die beiden sind im malerischen Lake District in England mit ihrem alten Wohnmobil unterwegs. Es ist eine Reise in die gemeinsame Vergangenheit des Langzeitpaares, in der man nochmals romantisch konnotierte Orte besucht, aber auch Familie und Freunde.

Schließlich dürfte es das letzte Mal sein. Bei Tusker ist eine Demenz diagnostiziert worden, die sich nun verstärkt bemerkbar macht. Mittlerweile ist der einstige unabhängige Geist auf die Hilfe anderer angewiesen, vornehmlich auf die von Sam, der für den Gefährten die Musikkarriere ruhen lässt. Während Sam ostentativ unter der Situation leidet, sich dieser aber dennoch stellen will, versucht Tusker, seine Lage mit Humor zu bewältigen.

Supernova - Die Kritik

In dieser Konstellation sehen sich die beiden den existenziellen Fragen gegenüber. Was macht einen Menschen aus, wenn sein Gedächtnis schwindet? Welche Verantwortung trägt man als Partner für den anderen? Und was definiert ein selbstbestimmtes Leben? All dies behandelt der erst 37-jährige Macqueen mit frappanter Reife, beinahe Weisheit. Und so dürfen wir als Zuschauer gleichsam das kurze Aufflackern eines Menschen und eines Paares miterleben - in aller Klarheit und Pracht, die vor dem Verglühen kommt. Wie bei einer Supernova.

(APA/Red)

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