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Supermärkte fordern "klare Regulierung" bei neuen Gentechnik-Verfahren

Heimische Supermärkte unterstützen eine Resolution für die Beibehaltung der EU-Gentechnikgesetze
Heimische Supermärkte unterstützen eine Resolution für die Beibehaltung der EU-Gentechnikgesetze ©Pixabay (Sujet)
Österreichs Lebensmittelhandel hat sich einer europaweiten Resolution für die "klare Regulierung" neuer Gentechnik-Verfahren angeschlossen. Die Supermarktketten und die Lebensmittelgroßhändler sind besorgt.
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Man befürchtet, dass die EU-Kommission dem Druck der Biotech- und Saatgut-Lobby nachgeben und eine Deregulierung für einige oder alle Verfahren der Neuen Gentechnik einleiten könnte.

Rechtsrahmen für Gentechnik soll reformiert werden

Die EU-Kommission hatte Ende April angekündigt, den Rechtsrahmen für Gentechnik reformieren zu wollen, um neue Verfahren zur Veränderung des Erbguts bei Pflanzen zu regeln. Geplant ist ein "breit angelegter und offener Konsultationsprozess". Hintergrund ist eine Studie der Kommission, die zu dem Schluss kommt, dass neue Gentechnik-Verfahren "zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem" beitragen können.

Diese Supermärkte haben die Resolution unterzeichnet

Unterzeichnet haben die Resolution für die Beibehaltung der EU-Gentechnikgesetze und die Einbindung der Neuen Gentechnik in die Regulierung die heimischen Lebensmittelketten Spar, Rewe (Billa, Penny), Hofer, Lidl Österreich, MPreis, Unimarkt, denn's, Top Team Zentraleinkauf und die Großhändler Metro und Transgourmet. Zu den Unterzeichnern aus Deutschland zählen bisher Aldi Nord, Aldi Süd, Alnatura Deutschland und Dennree.

Klare Gentechnik-Regeln gefordert

Die heimischen Supermarkt drängen auf klare Gentechnik-Regeln. "Eine Deregulierung der Gentechnikgesetzgebung wäre definitiv der falsche Weg", so der Spar-Vorstand Markus Kaser. "Die österreichische bzw. die europäische Politik müssen die regulatorischen Weichen so stellen, dass die hohen österreichischen Lebensmittelstandards geschützt werden", forderte der Spar-Manager. "Gentechnik bei Lebensmitteln ist ein höchst sensibles Thema und unsere Kundinnen und Kunden verlassen sich darauf, umfassend über Herkunft und Produktionsweise informiert zu werden", sagte Rewe-International-Vorstand Marcel Haraszti. Nur Transparenz und Klarheit könne Vertrauen schaffen. "Wir stimmen daher uneingeschränkt zu, die bestehende EU GVO auch bei neuen Verordnungen anzuwenden", so Hofer-Chef Horst Leitner.

Die Lebensmittelhändler-Resolution ist von der European Non-GMO Industry Association ENGA in Brüssel, vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) in Berlin und von der ARGE Gentechnik-frei in Wien initiiert worden. Die Organisationen wollen noch weitere große Supermarktketten in Europa überzeugen, die Resolution zu unterstützen.

(APA/Red)

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