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Super-G im WM-Teambewerb auf Damen-Berg verlegt

Die Cheftrainer der Skidamen haben sich mit ihrer Boykott-Drohung durchge­setzt und eine Verlegung des Super-G im Rahmen des Teambewerbs der WM in Val d'Isere am Mittwoch von der "Face de Bellevarde" auf den Solaise-Berg erreicht.

“Die Verlegung des Super-G ist beschlossen, der Slalom findet auf der Herren-Piste statt”, bestätigte ÖSV-Alpinchef Hans Pum. Ob auch der Damen-Riesentorlauf, wie von den Trainern gefordert, wegen den extrem eisigen Verhältnissen verlegt wird, sei aus organisatorischen Gründen noch offen.

Die Damen-Cheftrainer, darunter auch der Österreicher Herbert Mandl, haben Einwände gegen den Riesentorlauf auf der “Face de Bellevarde” angemeldet und für eine Aufrauung der Oberfläche plädiert. Das ist allerdings von Günter Hujara, dem Chef-Renndirektor der Herren, bereit ausgeschlossen worden, weil er die Piste für die Herren-Bewerbe schützen will. Mit einem Riesentorlauf bei derart eisigen Verhältnissen würde man den Damen-Rennsport schlecht verkaufen, hatte Mandl angemerkt, und hinzugefügt: “Wir sind hier zum Skifahren und nicht zum Eislaufen.”

Die österreichische Rennläuferinnen haben an sich kein Problem mit der anspruchsvollen Herren-Piste, sehr wohl aber mit der eisigen Präparierung. “Es ist hier auf beiden Hängen sehr schwierig. Aber wir werden nicht gefragt. Ich fahre, wo gesteckt wird. Die Herrenstrecke muss aber wohl brutal eisig sein, das sieht man am Abend, wie sie runterspiegelt, da schauen dann die Damen nicht besonders gut drauf aus”, gab die dreifache Saisonsiegerin im Riesentorlauf, Kathrin Zettel, zu bedenken.

Ähnlich sieht es auch Michaela Kirchgasser: “Wir können es uns nicht aussuchen, man sagt uns, wo wir fahren, und wir blatteln runter. So eisig macht es aber keinen Sinn. Dass man nicht unbedingt eisige Pisten braucht, hat man in Cortina gesehen. Die Strecke schaut ja brutal lässig aus hier, aber wenn die Herren schon sagen, dass es zäh ist, dann wird es schon richtig eisig sein”, glaubt auch die Salzburgerin, dass man dem Damen-Rennsport damit keinen Gefallen täte.

“Damengerecht” soll es sein und “kein Eislaufplatz”, merkte Elisabeth Görgl an, die auch weiterhin “Skifahrerin und keine Eisläuferin” sein will. “Die Herren trainieren viel auf Eis, wir relativ selten. Sie brauchen auch so einen Untergrund, für uns ist das nicht notwendig.” Erstens gäbe es in Val d’Isere auch andere Pisten und zweitens könne man auch mit der Kurssetzung ein Rennen attraktiv machen. Auf der “Piste Rhone-Alpes” auf dem Damen-Berg Solaise sind bei der WM ursprünglich Abfahrt, Super-G und Super-Kombination (beide Teilbewerbe) angesetzt gewesen. Nun dürfen auch die Herren für den Super-G im Teambewerb auf weibliches Terrain.

Verständnis für die Einwände der Kolleginnen gab es von Herren-Seite. Die Frage, ob er verstehen könne, dass die Damen auf der “Face” nicht fahren wollen, beantwortete Klaus Kröll mit einem eindeutigen “ja”. Michael Walchhofer sieht sich um ein TV-Erlebnis gebracht: “Ich habe mich schon auf ein TV-Highlight gefreut. Ich verstehe die Damen aber, es ist zu schwer. Aber angeschaut hätte ich es mit schon gerne.”

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