Miller erzielte am Donnerstag wenige Tage nach seinem Comebacksieg in der Schweiz im letzten Abfahrtstraining vor dem Schweizer Didier Cuche Bestzeit. Dass dieses wegen einer befürchteten Schlechtwetterfront auf 10.00 Uhr vorgezogene Training wegen schlechter Sicht verkürzt von der Mausefalle gefahren wurde, kam dem vor Olympia immer noch an der Fitness arbeitenden US-Amerikaner sicherlich entgegen.
Das aktuelle ÖSV-Krisengewitter betrifft natürlich weit mehr die Abfahrt, in der Österreichs Herren erstmals seit 18 Jahren sieglos nach Kitz kommen. “Die Mannschaft ist viel stärker als es das Bild derzeit zeigt”, beharrte Alpinchef Hans Pum. Zumindest im Super-G stimmt das. Österreich stellt mit Klaus Kröll den Kitz-Titelverteidiger, Michael Walchhofer hat in Val d’Isere – überraschend – mit dem dortigen Super-G für den bisher einzigen Speed-Saisonsieg der ÖSV-Herren gesorgt und Mario Scheiber wurde bei seinem ersten und bisher einzigen Antreten in Kitz vor zwei Jahren Abfahrts-Zweiter und Dritter im Super-G.
Neben Miller, Didier Cuche und Gröden-Sieger Aksel Lund Svindal Svindal gehört natürlich auch Shooting-Star Carlo Janka bereits am Freitag auf die Rechnung. Der Schweizer, der sich im Rennen wie kein Zweiter gegenüber dem Training (Platz 21 am Donnerstag) steigern kann, war zuletzt schon in Gröden Zweiter hinter Svindal und heizt den Kampf um die große Kristallkugel gegen Benjamin Raich vor Olympia nochmals groß an. Nur in der (klassischen) Kitz-Kombi ist der nach 19 Rennen 68 Punkte hinter dem Wengen-Abfahrtssieger Janka (757 Punkte) liegende Österreicher (689) zu favorisieren.