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Südafrika-Mutante in Tirol: Staatsanwaltschaft wird keine Ermittlungen führen

Die Anzeige ist einem Anwalt aus Oberösterreich zuzuordnen.
Die Anzeige ist einem Anwalt aus Oberösterreich zuzuordnen. ©pixabay.com (Symbolbild)
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft verfolgt eine bestimmte Anzeige nicht mehr weiter. Sie stammt von einem Anwalt aus Oberösterreich, darin wurden dem Land Tirol, Bezirkshauptmannschaft Schwaz sowie unbekannten Hoteliers im Zillertal Versäumnisse im Umgang mit der südafrikanischen Virus-Variante vorgeworfen.

Die Anklagebehörde sah keinen Anfangsverdacht, bestätigte ein Sprecher gegenüber der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstags-Ausgabe).

Staatsanwaltschaftssprecher über Anzeige

Konkret wurde aufgrund der Sachverhaltsdarstellung der Verdacht der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten geäußert. Die Anzeige habe sich im wesentlichen auf die mediale Berichterstattung sowie auf ein Interview mit einer Virologin gestützt, sagte der Staatsanwaltssprecher. Einer Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen unbekannte Täterschaft wurde aber eine Absage erteilt.

Anklagebehörde beschreibt Auftreten von Südafrika-Variante

Die Südafrika-Variante sei schon im Dezember im Bezirk Schwaz aufgetreten, führte die Anklagebehörde in ihrer Begründung aus. Ein Patient im Bezirkskrankenhaus Schwaz wurde am 23. Dezember positiv getestet, der sich bei einem Bekannten, der in Südafrika war, angesteckt haben dürfte. "Bestätigt wurde sie (die Variante, Anm.) erstmals am 21. Jänner 2021. Noch vor der Bestätigung wurden vom Land Tirol umfangreiche Maßnahmen gesetzt", hieß es. Alle relevanten Informationen wären überdies auch Gegenstand von Presseaussendungen, Mitteilungen an die niedergelassenen Ärzte und Informationen an die Bürgermeister gewesen, so die Staatsanwaltschaft.

Corona: Anfang 2021 brachte Ausbruch von Südafrika-Variante

Anfang des Jahres war es vor allem im Bezirk Schwaz zu einem größeren Ausbruch der südafrikanischen Virusvariante gekommen, der zu einem heftigen Tauziehen zwischen Bund und Land um die Verschärfung der Corona-Maßnahmen geführt hatte. Der Bund sprach daraufhin eine Reisewarnung für Tirol aus, Deutschland stufte Tirol als Virusvariantengebiet ein und erschwerte damit die Ein- und Durchreise massiv. Die Virologin Dorothee von Laer hatte sich damals für eine Abriegelung des Bundeslandes ausgesprochen. Im Bezirk Schwaz wurde daraufhin im Frühling eine Sonder-Impfaktion gestartet, die EU stellte dafür 100.000 Impfdosen zur Verfügung. Rund 46.000 der 64.000 infrage kommenden Personen hatten sich im ersten Durchgang impfen lassen. Auch den Zweittermin im April nahmen laut Land beinahe alle Eingeladenen wahr.

Ob hingegen in der Causa Ischgl Anklage erhoben wird, war weiterhin unklar. Es wurde gegen fünf Personen strafrechtlich ermittelt. Der Vorhabensbericht der Innsbrucker StA. liegt nach wie vor im Justizministerium. Dort wird über Anklage, Einstellung des Verfahrens oder die Beauftragung zu ergänzenden Ermittlungen entschieden. In der Zwischenzeit gingen die ersten zivilrechtlichen Verfahren über die Bühne, Urteile waren aber noch ausständig.

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(APA/Red)

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