Über ein Drittel der 15 bis 25-Jährigen haben Erfahrungen mit Cannabis. Sprachen die heimischen Unternehmen vor einigen Jahren noch ungern über dieses Thema, gehen es viele heute offensiv an. Dazu gehört auch der Verpackungsspezialist Rondo Ganahl in Frastanz.
Frühere Suchttabus werden heute anders behandelt
In der Firma arbeiten 30 Lehrlinge bzw. 400 Mitarbeiter insgesamt. Früher waren legale wie illegale Drogen absolutes Tabu-Thema, heute geht die Firma anders damit um. Betroffenen will die Firma "andere Perspektiven geben, die das Leben bietet", wie Felix Stecher, Personalleiter bei Rondo Ganahl, im Interview mit "Vorarlberg Heute" bekräftigt. Frühere Tabus werden heute anders behandelt. Beispielsweise arbeitet Rondo eng mit Supro zusammen, der Werkstatt für Suchtprophylaxe. Verpflichtend müssen alle Firmen-Lehrlinge im 1. Lehrjahr die Kurse besuchen.
"Brauchst du was?"
"Ich kenne Leute, die rauchen gleich nach der Arbeit was, um einschlafen zu können", gibt Betriebslogistikkaufmanns-Lehrling Daniel Popovic im Interview offen zu. Er selber sei auch schon am Bahnhof von Drogendealern angesprochen worden. "Brauchst du was?"
Gespräch über Sucht am Arbeitsplatz
Christine Köhlmeier, Leiterin der ambulanten Beratungsstelle Clean in Feldkirch, spricht im ORF Vorarlberg Interview aus Experten-Sicht über Sucht am Arbeitsplatz. "Früher war es so: Drogenkonsum!? Arbeitnehmer raus! Heute ist das Gott sei Dank anders."
Der Großteil der Jugendlichen konsumiere Cannabis. Viele kämen nur dann zur Beratungsstelle, wenn sie eine verpflichtende Auflage erhalten.
(Red.)