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Substanz in Grünem Tee schwächt Down-Syndrom ab

Das Molekül gehört zur Gattung der Phenole.
Das Molekül gehört zur Gattung der Phenole. ©BilderBox (Symbolbild)

Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Biomembrane e Bioenergetica haben herausgefunden, dass ein bestimmter Naturstoff die pathologischen Symptome von Menschen mit Down-Syndrom abschwächen kann. Dank einer im grünen Tee enthaltenen Substanz öffnen sich jetzt Wege für neue klinische Anwendungen.

Molekularmechanismen unklar

 “Zwar sind die genetischen Ursachen für das Auftreten des Down-Syndroms bereits seit einem halben Jahrhundert bekannt”, erklärt die Projektleiterin Daniela Valent gegenüber pressetext. Unklarheit herrsche jedoch bezüglich der das Krankheitsbild hervorrufenden Molekularmechanismen.

Fest steht jedenfalls, dass der erhöhte oxidative Stress und die nachlassende Funktionstüchtigkeit der Mytochondrien zu dem bekannten kognitiven Defizit führen. “Wir haben festgestellt, dass das Syndrom mithilfe des landläufig auch als EGCG bekannten Epigallocatechingallats abgemildert werden kann”, so die italienische Forscherin.

Anstieg der Mytochondrienzahl

Es handelt sich um ein aus der grünen Teepflanze extrahiertes und zur Gattung der Phenole gehörendes Molekül. Nach der Behandlung in verschiedenen Entwicklungsphasen bei Down-Patienten gewonnenen Fibroplasten und Lymphoblasten waren eine Reihe wichtiger Veränderungen zu beobachten: Eine Reaktivierung der mytochondrischen Atmung, ein Anstieg der Produktion von Adenosin-Triphosphat, eine Senkung der reaktiven Sauerstoffverbindungen und ein spürbarer Anstieg der Mytochondrienzahl.

Tumor- und entzündungshemmend

“Vor allem Letzteres ist ein signifikanter Vorgang, da die Mytochondrien den Energiespender der Zellen und damit eine Vorbedingung für das ordungsgemäße Funktionieren zahlreicher Zellvorgänge darstellen”, weiß Valent. Von großem Vorteil sei dabei, dass das wegen seiner tumor- und entzündungshemmenden Wirkung bekannte EGCG bereits am Menschen getestet und seit längerem im Handel ist.

Die wissenschaftliche Untersuchung war in direkter Zusammenarbeit mit den Universitäten von Bari und Neapel durchgeführt worden. Einzelheiten können in der Fachzeitschrift “Biochimica Biophysica Acta-Molecular Basis of Disease” nachgelesen werden. (pte)

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