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Studie zeigt: Lebenssinn für Wohlbefinden am wichtigsten

Das Sinnerleben ist ausschlaggebend für das Wohlbefinden der Österreicher.
Das Sinnerleben ist ausschlaggebend für das Wohlbefinden der Österreicher. ©pixabay.com (Sujet)
In Österreich wurde eine Studie durchgeführt, die sich mit den Themen "Wohlfühlen" und "Zufriedenheit" auseinandersetzt. Diese hat gezeigt: Die Österreicher sind gut drauf. Einzig Wien hängt in vielen Kategorien hinten nach.
Diese Dinge machen das Leben lebenswert

Österreich erfreut sich generell über eine positive Wohlfühllage. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der BILLA Wohlfühl-Index. Für diesen wurden 5.000 Online-Interviews mit Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt. Auf einer Punkteskala von 100 konnte ein Wert von 64,4 Punkten erreicht werden. Den stärksten Einfluss auf das Wohlfühlen hatten dabei Lebenssinn und Werte.

Wohlfühl-Index zeigt: Lebenssinn ist ausschlaggebend

Generell zeigt der BILLA Wohlfühl-Index 2020, dass folgende Faktoren in der genannten Reihenfolge, einen prägenden Einfluss auf die Österreicher haben und maßgeblich zum Wohlfühlen beitragen:

  • Lebenssinn
  • Gesundheit
  • Alltagstätigkeiten
  • Arbeit, Berufswelt
  • Liebe, Partnerschaft
  • Freizeit, Aktivitäten
  • Familie, Verwandtschaft
  • Freundeskreis, Bekannte
  • Ausbildung

Laut Bardi Monshi, dem Leiter des Instituts für Vitalpsychologie, zeigt sich hier folgendes Bild der Gesellschaft: Die zentralen Treiber des Wohlfühlens sind alle individuell. Erst ab der fünften Stelle kommen andere Menschen ins Spiel. Jedoch kann auch davon ausgegangen werden, dass Menschen in ihrer Beziehung ihren Lebenssinn sehen. Sinnerleben ist jedoch nicht nur für das Wohlbefinden entscheiden, vielmehr hat es auch Einfluss auf das Immunsystem.

Große Fragen geklärt: Wohlbefinden steigt im Alter

Die Studie hat gezeigt, dass das Wohlfühlen mit dem Alter steigt. Mensch im Alter zwischen 50 und 65 Jahren erreichten 67,3 von 100 möglichen Punkten. Jüngere Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren kamen lediglich auf 62,5 Punkte. Monshi erklärt das damit, dass im Alter viele große Fragen geklärt sind und auch eine gewisse Altersweisheit angehäuft werden konnte.

Bildung und Beschäftigung wesentlich für Wohlbefinden

Beim Wohlfühlen gilt das Sprichwort "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" definitiv nicht. Laut dem BILLA Österreich Report 2020 erreichen Menschen mit Matura oder höherer Ausbildung 65,9 Punkte auf der Skale, Menschen ohne Matura liegen mit 63,7 Punkten dahinter.

Einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlfühlen übt auch eine regelmäßige Beschäftigung aus. Dies kann in Form eines Jobs oder entsprechender Freizeitaktivitäten sein. Unter den Berufsgruppen führen die Bamten den Wohlfühl-Index mit 70,5 Punkten an. Nach ihnen folgen die Selbstständigen mit 66,3 Punkten und Pensionisten mit 66,4 Punkten. Schlusslicht bilden arbeitslose bzw. arbeitssuchende Menschen mit 49 Punkten.

Liebe und Partnerschaft: Wien als Schlusslicht

Das Wohlbefinden wird stark durch Liebe und Partnerschaft geprägt. So erreichen Singles 60,3 Punkte während Menschen in einer Partnerschaft auf 66,5 Punkte kommen. Zum Wohlfühlen gehören auch Kinder. Mit zwei, drei oder mehr Kinder ist man außerdem glücklicher als nur mit einem oder gar keinem. Familien mit zwei Kindern konnten bei der Studie 67 Punkte erreichen, kinderlose Paare oder Singles nur 62,4 Punkte. Wer ganz ohne Kinder und ohne Partner lebt, fällt sogar auf 60 Punkte ab.

Die Liebe generell wird auch in den Bundesländern unterschiedlich gewertet. Im Burgenland (68,9), in Salzburg (68,6 Punkte) und in Niederösterreich (68,5 Punkte) tragen die Liebe und Partnerschaft am meisten zum Wohlfühlen bei. Vorarlberg (63,1 Punkte) und Wien (61,6 Punkte) bilden das Schlusslicht.

Wien: Hier lebt es sich nicht so gut

Natürlich trägt auch der Wohnort zum Wohlfühlfaktor bei. Doch wo lebt es sich, wenn es um das Wohlbefinden geht, in Österreich am besten? In Tirol ist der Wohlfühlfaktor mit 66,9 Punkten besonders hoch. Danach folgt die Steiermark mit 66,2 Punkten, und Salzburg mit 65,8 Punkten. Mit 61,2 Punkten bildet Wien das Schlusslicht.

Beim Städteranking (Durchschnittspunkte 64,4) hat Klagenfurt mit 65,4 Punkten die Nase vorne, dicht gefolgt von Innsbruck mit 65,3 Punkten und Graz mit 64,4 Punkten. Wien liegt mit 61,2 Punkten an vorletzter Stelle – ganz knapp vor St. Pölten (61,1 Punkte). Innerhalb Wiens liegen die 23 Bezirke sehr knapp beisammen: Angeführt wird das Bezirksranking von Wien-Hietzing mit 62,4 Punkten. Schlusslicht ist hier der 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau mit 60,9 Punkten.

Was die Österreicher verbessern möchten

Wenn es darum geht, seine Wohlbefinden zu erhöhen, setzen die Österreicher meist für folgende Bereiche: Freizeit (63 Prozent), Liebe (64 Prozent) und körperliche Fitness (67 Prozent). „Wenn da nicht dieses Monster im Weg wäre: der innere Schweinhund. Immerhin werden 74 Prozent jener Personen, die bei der körperlichen Fitness ansetzen, vom inneren Schweinehund eingeholt und kämpfen vergeblich gegen ihn an“, so Stefan Schiel, Managing Director marketmind.

Wohlfühlen im Alltag wird bei den Österreichern vor allem durch Kochen und Einkaufen verursacht. So nannten 58 Prozent "Kochen" und 55 Prozent "Einkaufen" als Quelle der Alltagsfreude.

(Red)

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