Studie: So viele Österreicher sparen bei Weihnachten

38 Prozent der Teilnehmer der durchblicker-Studie beabsichtigen, weniger Geschenke zu kaufen, während jeder achte überhaupt keine Geschenke verschenken möchte. Lediglich zwei Prozent planen, mehr Geschenke unter den Weihnachtsbaum zu legen. Die Entscheidung, die Ausgaben zu kürzen, ergibt sich aus der aktuellen Einkommenssituation, da 8 von 10 Haushalten weiterhin von der Teuerung betroffen sind. Knapp 370.000 Haushalte können ihre laufenden Kosten nicht mehr decken. Dennoch sind einige Befragte etwas optimistischer für die Zukunft.
Durchblicker-Studie: Weihnachten wird wegen Inflation schwierig
"Nach den Pandemie-Jahren und der massiven Inflation, dürfte es auch in der heurigen Weihnachtssaison schwierig werden, das Vorkrisenniveau von 2019 im Einzelhandel zu erreichen", so Martin Spona, designierter durchblicker CEO und Finanzexperte, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. "69 Prozent geben an, sich aufgrund der Teuerung bereits in den vergangenen drei Monaten stärker eingeschränkt zu haben, etwa gleich viele Personen wollen das auch zu Weihnachten tun. Der Handelsverband geht bei Weihnachtsgeschenken heuer von einem Minus von 9 Prozent pro Kopf aus."
Laut einer Umfrage von durchblicker gibt es jedoch Unterschiede im Vergleich der Bundesländer: Während 82 Prozent der Befragten im Burgenland und 75 Prozent in Kärnten angeben, zu Weihnachten verstärkt auf ihr Geld zu achten, sind es in Vorarlberg nur 63 Prozent. Drei Viertel der Befragten, die sparen möchten, planen, sich bei Geschenken einzuschränken, 60 Prozent bei der Weihnachtsdekoration, 47 Prozent beim Weihnachtsbaum und 45 Prozent bei den Lebensmitteleinkäufen rund um die Feiertage.
Ausgaben für Nahrungsmittel und Besuche in Restaurants weiterhin hoch
Laut einer Umfrage beträgt der Anteil der österreichischen Haushalte, die ihre Fixkosten nicht mit ihrem aktuellen Einkommen decken können, 9 Prozent. Dies entspricht etwa 370.000 Haushalten. Im Vergleich zu Mai dieses Jahres ist dies ein Rückgang um drei Prozent bzw. etwa 130.000 Haushalte. Damals waren noch 50 Prozent der Haushalte von den hohen Heizkosten betroffen, während es in der aktuellen Umfrage nur noch 38 Prozent sind. Ähnlich verhält es sich bei den Stromkosten: Zuletzt gaben noch 45 Prozent an, dass sie starke Preissteigerungen spüren, während es derzeit etwa ein Drittel ist. Im Bereich des Konsums ist der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln für fast zwei Drittel immer noch am deutlichsten zu spüren, wenn auch leicht rückläufig. Bei Restaurant- und Barbesuchen geben knapp 60 Prozent der Befragten an, dass sie die Auswirkungen der Teuerung stark bemerken - ein Ergebnis, das im Vergleich zum ersten Halbjahr konstant bleibt.
"Die Ausgaben des täglichen Lebens sind hoch geblieben, das spüren die österreichischen Haushalte bei jedem Lebensmitteleinkauf. Dafür gibt es seit einigen Monaten wieder deutlich günstigere Strom- und Gastarife und dieses Potenzial gilt es jetzt auszuschöpfen", so Spona. Laut einer Umfrage haben lediglich 18 Prozent der Haushalte angegeben, bereits einmal den Gasanbieter gewechselt zu haben, um Geld zu sparen. Bei Strom liegt dieser Anteil bei 47 Prozent. Die höchste Wechselbereitschaft zeigt sich im Bereich Mobilfunk, wo bereits 55 Prozent der Haushalte zumindest einmal den Anbieter gewechselt haben. Durch einen Wechsel des Gasanbieters kann eine durchschnittliche Familie bis zu 1.300 Euro sparen, während bei einem Wechsel des Stromanbieters Einsparungen von bis zu 700 Euro möglich sind. Insbesondere Haushalte, die einen Stromverbrauch von mehr als 2.900 kWh pro Jahr haben oder immer noch mehr als 40 Cent pro kWh zahlen, sollten jetzt über einen Anbieterwechsel nachdenken und hier Tarife vergleichen.
43 Prozent rechnen laut Durchblicker 2024 mit Einkommenserhöhung
87 Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, dass die Preise auch im Jahr 2024 weiter steigen werden. Dies sind 12 Prozent mehr als im ersten Halbjahr. Trotzdem sind die Haushalte für das kommende Jahr etwas zuversichtlicher. Im Vergleich zum Vorjahr sind es nur noch 56 Prozent, die sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft blicken, während es zuvor zwei Drittel waren. Im Mai dieses Jahres gaben 55 Prozent an, mit einem reduzierten Haushaltseinkommen auskommen zu müssen, zum Beispiel aufgrund von Kündigungen oder dem Wegfall von Überstunden. Bei der aktuellen Befragung sind es nun 18 Prozentpunkte weniger. Fast jeder fünfte Befragte gibt an, dass sein Haushaltsnettoeinkommen in den letzten drei Monaten gestiegen ist. Zusätzlich rechnen 43 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit einem Anstieg im kommenden Jahr. Etwa 70 Prozent davon erwarten Lohn- und Gehaltserhöhungen aufgrund von Tarifverträgen. Jeder fünfte Befragte rechnet mit Zuschüssen oder einem Ausgleich der Teuerung durch die Bundesregierung, und jeder sechste geht von einer Prämie oder einem Bonus seitens des Arbeitgebers aus.
(Red)