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Studie: CBD kann gegen Burnout helfen

Meist wird CBD als Öl verkauft.
Meist wird CBD als Öl verkauft. ©APA/AFP/GEOFFROY VAN DER HASSELT
Laut brasilianischer Studie mit Angehörigen von Gesundheitsberufen kann CBD gegen Burnout-Symptome helfen. Es wurden vereinzelt aber auch schwere Nebenwirkungen festgestellt.

Cannabidiol (CBD), das laut Experten einen gewissen Stellenwert in der Therapie chronischer Schmerzzustände haben dürfte, kann auch bei Burnout von Beschäftigten im Gesundheitswesen hilfreich sein. Eine brasilianische Studie mit 120 Teilnehmern unter starker Covid-19-Belastung kam jetzt zu einem positiven Ergebnis. Es gab in zwei Fällen allerdings auch starke Nebenwirkungen.

Studie unter Gesundheitsmitarbeitern

Die Studie von Jose Crippa und seinen Co-Autoren ist im JAMA Network Open (Online-Publikation der amerikanischen Ärztegesellschaft) erschienen. "In der direkten Patientenbetreuung von Covid-19-Betroffenen tätige Mitarbeiter des Gesundheitswesens zeigen eine erhöhte Rate an Burnout-Symptomen. Cannabidiol hat eine Angst mindernde und antidepressive Wirkung und könnte in der Lage sein, emotionale Erschöpfung und Burnout zu reduzieren", schrieben die Wissenschafter in ihre jetzt erschienen Studie.

An der Untersuchung nahmen 120 Personen teil. Alle kamen in Behandlung wegen Burnout-Symptomen. Die Hälfte von ihnen erhielt zusätzlich zur sonstigen Standardtherapie vier Wochen lang täglich 300 Milligramm CBD (zweimal 150 Milligramm). Das Durchschnittsalter der Probanden betrug knapp 34 Jahre. Die Daten von 118 Teilnehmern konnten ausgewertet werden.

Verbesserungen nach wenigen Wochen

Im Vergleich der beiden Gruppen zeigte sich ein durchgehend positiver Effekt. Das erbrachte die Beurteilung durch Experten in verblindeter Form. So verbesserte sich der psychische Status der mit CBD Behandelten im Vergleich zur Kontrollgruppe nach zwei, drei und vier Wochen jeweils um mehr als vier Punkte auf der sogenannten Maslach Burnout-Skala.

Bei der Maslach-Burnout-Klassifizierung handelt es sich um den am häufigsten verwendeten Test für das Erheben einer Gefährdung durch psychische Erschöpfung. Die Basis bildet ein Fragebogen mit 22 Themen, der emotionale Erschöpfung (neun Punkte), Depersonalisierung (Distanz zu Klienten, Patienten etc.; fünf Punkte) und reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit (acht Punkte) abbilden soll. Ein Zutreffen von zehn oder mehr der Fragen wird im Selbsttest als Burnout-Gefährdung angesehen.

Fünf schwere Nebenwirkungen

Das Ergebnis der zusätzlichen CBD-Therapie mit einer deutlichen Besserung, was den Burnout-Status um rund vier Punkte auf der Skala betraf, war damit positiv. Allerdings, wie die Autoren feststellen: "Fünf Teilnehmer, alle aus der CBD-Behandlungsgruppe, hatten schwere Nebenwirkungen. Vier davon entfielen auf erhöhte Leberwerte (in einem Fall schwer, und in drei Fällen mild) (...)." Ein Patient zeigte eine schwere Hautreaktion. Bei den beiden Personen mit starken Nebeneffekten wurde die Therapie abgesetzt, worauf die Probleme verschwanden.

(APA/red)

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