Für beide Zielsetzungen unverzichtbar ist der forcierte Ausbau der Wasserkraft zur Stromerzeugung: In einem ersten Schritt könnte bis 2020 ein Ausbaupotenzial von sieben Terawattstunden (TWh) genutzt werden, das insgesamt abrufbare technisch-wirtschaftliche Potenzial wären sogar 13 TWh.
Das betonte heute Wirtschaftsminister Martin Bartenstein anlässlich der Präsentation eines Masterplans Wasserkraft in Wien. Bei der Umsetzung von sieben Terawattstunden, die laut Masterplan rund 8,4 Mrd. Euro verschlingen würde, stiege der Wasserkraftanteil an unserem Energieportfolio von heute 58 auf 69, bei der umfassenderen längerfristigen Variante von 13 TWh sogar auf 79 Prozent. Und was das Klima betrifft: Schon die kleinere Ausbaulösung hätte eine Einsparung von 3,1 Mill. Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr zur Folge.
Während der in Wien vorgestellte Masterplan für Vorarlberg ein geschätztes Wasserkraft-Erweiterungspotenzial von 1,2 Terawattstunden ausweist (siehe Grafik), meinte Illwerke / VKW-Vorstandsdirektor Dr. Ludwig Summer auf unsere Anfrage, dass rund 200 Gigawattstunden, also ein Sechstel davon, die um vieles realistischere Größenordnung sind. Und begründete dies wie folgt:
Besagte vier Projekte wären wie gesagt mit 200 GWh zu veranschlagen. Die große Differenz auf die 1200 GWh laut Masterplan resultiere aus extrem theoretischen Potenzialen (Summer) nämlich der Verrohrung von allem, was ein wenig Wasser führt und Gefälle hat. Die an Ill und Bregenzerache noch zu holenden 200 GWh würden den regionalen jährlichen Stromverbrauchszuwachs von 30 bis 40 GWh demnach etwa vier bis fünf Jahre abdecken. Bis dieser Effekt eintreten kann, verstreichen aber noch Minimum sieben Jahre. Drei Jahre Vorbereitungs- und Planungsphase, denen bis zu vier Jahre Bauphase folgen, müssen gemäß unseren Erfahrungen kalkuliert werden, meinte Summer, der erst mal Kops II abschließen möchte, ehe er Neues in Angriff nimmt.
Bis wann und für welchen Preis die 200 GWh umsetzbar sind, ist heute nicht seriös zu sagen.
Ludwig Summer, Vorstandsdirektor