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Streuner im Urlaub: Richtiger Umgang mit Katzen und Hunden ohne Halter

Katzen und Hunde sollte man nicht füttern - egal, wie gut es gemeint ist
Katzen und Hunde sollte man nicht füttern - egal, wie gut es gemeint ist ©Pixabay (Sujet)
Alle Jahre wieder zeigt es sich im Sommer: Urlaubszeit ist Streunerzeit. Tierschutz Austria gibt Tipps zum Umgang mit streunenden Katzen und Hunden im Urlaub im Ausland.
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Kaum im Urlaubsdomizil angekommen, laufen einem vielerorts auf dem Weg zum Strand, Pool oder Restaurant streunende Hunde und Katzen über den Weg.

Streuner im Urlaub - was tun?

Vermeintlich hilfsbedürftig möchte man sich den Tieren nähern und ihnen helfen, doch dieser erste Impuls ist - so gut gemeint wie er sein mag - häufig nicht der richtige. Tierschutz Austria (TSA, der neue Auftritt des Wiener Tierschutzvereins) erhält immer wieder Anfragen, wie man in diesen Situationen handeln soll. Daher im Folgenden die wichtigsten Tipps.

6 Tipps zum Umgang mit streunenden Hunden und Katzen

1. Tiere nicht füttern

Die Verringerung des Raumes zwischen Mensch und Tier kann zu Konflikten führen und den Streunern langfristig mehr schaden als helfen. Wird der Kontakt zwischen Mensch und Tier gefördert, indem beispielsweise ein tierlieber Urlauber einen Hund regelmäßig mit Streicheleinheiten oder Essen versorgt, kann das im besagten Moment zwar die Bedürfnisse des Tieres befriedigen. Doch nicht jeder Mensch ist ein Tierfreund und ein „aufdringlicher“ Hund, der durch regelmäßiges Füttern an einen Ort gebunden wurde, kann andere Urlauber, Hotel- oder Restaurantbesitzer verärgern. Auf Dauer ist den Tieren damit also nicht geholfen. Gegen das Füttern streunender Hunde und Katzen spricht zudem noch ein weiterer tierschutzrelevanter Grund: In der Regel kennen die Streunertiere Futter- und Wasserquellen auf der Straße. Bei zusätzlicher Fütterung sorgt die vermehrte Energiezufuhr unter Umständen zu einer verstärkten Vermehrung der Tiere und damit zu einer Vergrößerung der Streunertierpopulation und somit zu noch mehr Leid führen.

2. Nur wenn ein Tier eindeutig krank oder verletzt ist, ist es sinnvoll, aktiv zu werden

Aktiv werden heißt dabei nicht, das Tier selbst zu pflegen oder an einen anderen Ort zu transportieren. Es gilt immer, dass der Kontakt zwischen Menschen und Tier möglichst geringgehalten oder besser noch ganz vermieden werden sollte – zum Wohle des Tieres! 

3. Aktiv werden durch Informationssammlung

Bevor Sie weitere Schritte einleiten, stellen Sie bitte fest, ob das Tier wirklich hilfsbedürftig ist. Dies ist der Fall, wenn es offensichtlich krank, verletzt, abgemagert und/oder apathisch ist. Versuchen Sie dann zunächst in den umliegenden Geschäften herauszufinden, ob das Tier einen Besitzer hat. In der Regel kennen die lokalen Menschen die Streunertiere und können unter Umständen helfen, die Situation besser einzuschätzen. Sollte es keinen Tierbesitzer geben oder ist dieser nicht zu erreichen, kontaktieren Sie bitte die örtlichen Tierschützer. 

4. Helfen Sie, indem Sie lokale Experten kontaktieren:

Ist das Tier eindeutig hilfsbedürftig, recherchieren und kontaktieren Sie am besten den örtlichen Tierschutzverein via Telefon, E-Mail oder Facebook. Beschreiben Sie das Tier möglichst genau, am besten mit Foto und Angabe zum Ort, wo es sich befindet.

5. Tiere nicht heimnehmen

Die Tiere auf keinen Fall einfach so mitnehmen, denn hier verstößt man in den meisten Fällen gegen gültige Gesetze (z.B. Seuchen betreffend). Ein Beispiel wäre der geforderte Impfstatus oder ein gewisses Mindestalter. Viele Streuner-Tiere tun sich zudem mit menschlicher Nähe sehr schwer und fühlen sich z.B. in der Stadt oder in der Wohnung bzw. im Büro unwohl und können dies nur schwer bis gar nicht lernen.

6. Selbst Aufklärung betreiben

Dort, wo es viele Straßentiere gibt, besteht meist ein dringender Aufklärungsbedarf. Wann immer es passt, empfiehlt es sich, mit anderen Urlaubern ins Gespräch zu kommen und auf den richtigen Umgang mit Streunern hinzuweisen. Im Hotel oder Restaurant können Sie den Umgang mit den Tieren beobachten und wenn Sie tierschutzwidriges Verhalten beobachten, das Gespräch mit den MitarbeiterInnen und BesitzerInnen suchen. 

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