Straßennamen im schönen Rahmen

FRASTANZ Straßennamen werden meist nie aus reinem Erfindungsgeist vergeben, sondern haben eine historische Bedeutung. Über die Straßennamen in Frastanz und deren historische Bedeutung informiert jetzt ein neues Buch von Gemeindearchivar Thomas Welte.
Die Präsentation des Buches „Straßennamen und deren historische Bedeutung“ fand in festlicher Form mit musikalischer Umrahmung durch die Saminataler in der Vorarlberger Museumswelt statt. Bürgermeister Walter Gohm brachte seine Freude über das 100seitige Werk zum Ausdruck, dass „tolle Einblicke in die die Geschichte der Marktgemeinde“ liefere. Seinen Dank richtete er an Gemeindearchivar Thomas Welte für die Forschung sowie an Martin Caldonazzi für die Gestaltung des Buchs.
Straßen ohne Namen
In seinem mit Spannung erwarteten Vortrag gab Thomas Welte erste Einblicke in seine Publikation und in die Forschung über die Frastanzer Straßennamen. Heute gibt es in Frastanz 104 Straßen mit eigenem Straßennamen. Lange Zeit existierten jedoch gar keine Straßennamen, sondern nur Hausnummern. Wurde ein neues Haus gebaut, so erhielt dieses einfach der Reihenfolge nach die nächsthöhere Nummer. So wurde dies lange Zeit unabhängig vom Standort des Hauses gehandhabt, sodass die Orientierung nicht nur für Ortsunkundige langsam immer schwieriger wurde.
Ordnung mit Namen
Der Gemeindetag von 1937 unter Gemeindevorsteher Albert Welte schuf Abhilfe: 48 neue Straßennamen sollten das Zurechtfinden in Frastanz in Zukunft erleichtern. Doch es dauerte noch Jahrzehnte, bis sich Straßennamen auch in den Parzellen durchsetzten. In Fellengatter wurden zum Beispiel erst 1976 und in Gampelün erst 1979 Straßennamen eingeführt. Durch die Einordnung der Häuser mal in Frastanz, dann in den Parzellen und schließlich in benannten Straßen konnte es aus, dass ein Haus etwa 200jähriges Haus bis heute vier verschiedene Hausnummern gehabt hat.
Bedeutung der Namen
Viele Straßennamen in Frastanz mögen aus heutiger Sicht für Fehlinterpretationen hinsichtlich ihrer Benennung sorgen. So hat Hanfland gar nichts mit Drogen zu tun, sondern erinnert an die Nutzung von Hanf in der Textilerzeugung, und der Name “Auf der Ratsch“ kommt von der Ratsche, die zur Hanfbearbeitung genutzt wurde.
Zahlreiche Gäste
Unter den zahlreichen Gästen der Buchpräsentation weilten Altvizekanzler Hubert Gorbach, Altbürgermeister Eugen Gabriel, der Fellengattner Altortsvorsteher Luis Neyer, die Gemeinderäte Rainer Hartmann und Michaela Gort sowie Thomas Gamon als Archivar der benachbarten Gemeinde Nenzing. HE